Die Direktkandidaten im Wahlkreis 203 von Piraten, ÖDP und Freien Wählern im Mini-Porträt

Bitburg/Daun/Wittlich · Die Bitburger haben bisher noch immer einen CDU-Mann nach Berlin geschickt. Alles schwarz im Wahlkreis 203? Keineswegs! Der TV stellt die Direktkandidaten von Piratenpartei, ÖDP und Freien Wählern vor.

 Stefan Trös,Piratenpartei.Foto: privat

Stefan Trös,Piratenpartei.Foto: privat

Wir befinden uns im Jahr 2013 n. Chr. Seit Menschengedenken (lies: seit 1949) ist der ganze Bundestagswahlkreis Bitburg fest in CDU-Hand … Der ganze Wahlkreis? Nein! Ein paar unbeugsame Direktkandidaten leisten dem CDU-Platzhirsch Patrick Schnieder Widerstand. Zum Beispiel Stefan Trös (Piratenpartei), Heidelind Weidemann (Ökologisch-Demokratische Partei) und Johannes Mans (Freie Wähler). Der TV stellt die drei Außenseiter vor. Der Moselpirat

Auf Wahlplakaten präsentiert sich Stefan Trös mit Schlips und Kragen. "Zugegeben", lacht der 49-jährige Fahrdienstunternehmer aus Reil, "für einen Piraten ist das untypisch. Aber so fühle ich mich am wohlsten. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass das bei den Leuten gut ankommt."

Trös möchte sich für die Einführung eines Mindestlohns einsetzen: ein Thema, das er sowohl aus Arbeitnehmer- als auch aus Arbeitgeberperspektive kennt. Natürlich ist ihm klar, dass im Eifelkreis kein Piratenschatz zu heben ist. Aber wer weiß, wofür so eine Kandidatur noch nützlich sein könnte. Trös plant nämlich über den 22. September hinaus: Bis zur Kommunalwahl im Mai 2014 möchte er eine Piraten-Regionalgruppe im Kreis Bernkastel-Wittlich gründen.Grüner geht's nicht

Dass Heidelind Weidemann für die Ökologisch-Demokratische Partei kandidiert, ist wenigstens ein bisschen die Schuld der Grünen: Die hätten sich nämlich von der SPD "über den Tisch ziehen lassen", als sie vor zwei Jahren dem Plan zum Bau des Hochmoselübergangs zustimmten, klagt die 71-jährige Kandidatin aus Erden. Woraufhin sie, Weidemann, sich eben nach einer "richtigen grünen Partei" habe umsehen müssen. Und der ÖDP beitrat. Ein Stopp des "Unsinnsprojekts" Moselübergang ist der stellvertretenden Landesvorsitzenden des BUND ein Herzensanliegen.

Welche Bundesprojekte würde sie verfolgen? Ganz klar: Die Energiewende müsse konsequenter vorangetrieben werden. Außerdem: "Der Bundestag soll bunter und selbstbewusster werden - wenn es nach mir ginge, gäbe es die 5-Prozent-Hürde nicht."Der Pferdeflüsterer

 Heidelind Weidemann, ÖDP.Foto: privat

Heidelind Weidemann, ÖDP.Foto: privat

 Johannes Mans, Freie Wähler.Foto: privat

Johannes Mans, Freie Wähler.Foto: privat

Johannes Mans züchtet Holsteiner Springpferde. Wer das tue, müsse "in Generationen denken" können, erklärt der 55-jährige Kandidat der Freien Wähler. Eine Fähigkeit, die auch in der Politik zähle: Wo andere nur bis zur nächsten Wahl denken, hat Mans die großen Zeitläufte im Sinn. "Die Region hat nur Zukunftschancen, wenn wir die Alten vernünftig versorgen und den Jungen gute Perspektiven bieten", erklärt der Bettinger.

Er möchte sich besonders für eine Verbesserung der ärztlichen und pflegerischen Versorgung einsetzen. Ein Thema, mit dem er sich als Regionalleiter mehrerer Pflegeeinrichtungen auskennt. Außerdem wünscht er sich eine Stärkung der Kommunen: "Die müssen ihre Mittel autark verwenden dürfen - so würde sichergestellt, dass das Geld dort landet, wo es gebraucht wird!"

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