Die größten Dörfer suchen neue Bürgermeister

Daun/Gillenfeld/Mehren/Üdersdorf · In den großen Orten der Verbandsgemeinde Daun werden sich die Bürger nach der Kommunalwahl an neue Bürgermeistern gewöhnen müssen. Nach 30 Jahren tritt Josef Ring in Mehren ab, Heike Hermes (Gillenfeld) und Klaus Schmitt (Üdersdorf) waren jeweils mehr als zehn Jahre im Amt.

Daun/Gillenfeld/Mehren/Üdersdorf. Nicht nur in der Kreisstadt, auch in den drei größten Dörfern der Verbandsgemeinde Daun steht nach der Kommunalwahl im Mai ein Wechsel an der Spitze der Gemeinde an. So in Gillenfeld, wo die Gemeinde 2016 ihr 1000-jähriges Bestehen feiert. Die Vorbereitungen laufen schon seit einiger Zeit, ein Logo gibt es schon, und auf das große Fest freut sich Heike Hermes bereits heute.kommunalwahl 2014


Dann wird sie allerdings als "normale" Bürgerin dabei sein, nicht mehr als Ortsbürgermeisterin. "Ich bin wieder ins Arbeitsleben eingestiegen und werde deshalb bei der Kommunalwahl im Mai nicht mehr zur Wiederwahl antreten", begründet die 48 Jahre alte Diplom-Psychologin ihren schon vor längerer Zeit gefassten Entschluss. "Beruflich tätig und Bürgermeisterin eines 1500-Einwohner-Dorfs sein ist für mich leider nicht unter einen Hut zu kriegen." An der Spitze des Dorfs steht sie in unterschiedlichen Funktionen schon seit mehr als zehn Jahren. Zunächst als dritte, dann als erste Beigeordnete, bis sie Ende 2003 vom Rat einstimmig zur neuen Ortsbürgermeisterin gewählt wurde. 2004 und 2009 stellte sie sich - jeweils ohne Gegenkandidaten - der Urwahl und wurde im Amt bestätigt.

Politisch will sie aber nach dem Abschied von der Spitze des Dorfs weiter aktiv bleiben: Sie steht auf dem zweiten Platz der CDU-Bewerberliste für die Kreistagswahl. Bei der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin will sie sich beteiligen. "Ich werde zu einem Gespräch einladen, mal schauen, ob sich jemand findet", kündigt Heike Hermes an.

Auch in Mehren hat der noch amtierende Ortsbürgermeister seine Fühler nach einem Nachfolger ausgestreckt. Denn Josef Ring hat zwischenzeitlich verkündet: "Nach 30 Jahren ist Schluss. Ich werde bei der Kommunalwahl nicht mehr antreten." Dabei ist es keine Amtsmüdigkeit, die ihn zu dem Schluss bewogen hat. "Nein, es hat mir immer Spaß gemacht, bis zum heutigen Tag. Aber alles hat seine Zeit. Mit dann 72 Jahren ist es aus meiner Sicht der richtige Zeitpunkt aufzuhören." Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich schwierig: "Es ist nicht leicht, jemanden zu finden, der willens und in der Lage ist, einen Ort mit gut 1400 Einwohnern zu führen."

Gut 1100 Einwohner zählt auch Üdersdorf mit seinen Ortsteilen Trittscheid und Tettscheid, und wie in Gillenfeld und Mehren wird der amtierende Ortschef keine weiteren fünf Jahre dranhängen. Klaus Schmitt ist seit zwölf Jahren im Amt, seinen Abgang begründet er mit Altersgründen. "Am 1. Juli werde ich 74 Jahre alt, deshalb kommt für mich keine weitere Amtszeit infrage." Wer ihm nachfolgen könnte, ist noch offen. Schmitt: "Derzeit ist kein Bewerber in Sicht."

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