Ein Blick ins Pilgerzelt im Palastgarten

Trier · Nieselregen, Sprühregen, Starkregen, Platzregen, Dauerregen oder auch einen klassischen Schauer – viele Arten des Niederschlags durften die Pilger auf ihrem Weg zum Heiligen Rock schon erleben. Doch es gibt einen Ort an dem ein jeder Durchnässte eine warme Stärkung und eine Zeit der Trocknung erleben darf.

"Herzlich Willkommen im Pilgerzelt!" - Was in großen Lettern an der Zeltwand prangt, spricht Alina Bergmann beim Betreten des Zeltes auch aus. Die Mitarbeiterin des Catering-Teams ‚Einstein' weist jeder Pilgergruppe ihren Platz an den langen, weißen Tischen zu und hat für die Wünsche der Pilger ein offenes Ohr.

Mehr als 2500 Sitzplätze hat das Zelt, das im Palastgarten hinter der Konstantin-Basilika Gäste zum Verweilen einlädt. "Die Pilger sind unheimlich nett und dankbar und es freut uns, wenn sie gestärkt ihre Wallfahrt fortsetzen können", sagt Bergmann.

Zum dritten Mal ist Karl-Josef Lerscher aus St. Sebastian bei Koblenz im Pilgerzelt. "Die Organisation klappt gut und auch bei langen Schlangen ist man schnell an der Reihe", resümiert Lerscher. Auch der Wein schmecke gut und die Nudeln mit Gulasch haben ebenfalls gemundet.

Erstmal mit einem Tablett ausgestattet kann ein jeder Pilger verschiedene warme und kalte Speisen auswählen. Erbsensuppe, Reispfanne oder doch ein Schnitzel? "Unsere Küche ist 300 Quadratmeter groß und durch die Kühlcontainer können wir schnell auf größere Pilgergruppen reagieren", erklärt der Chef des Caterings, Kenan Tayhus.

Flexibilität sei auch bei der Personalplanung nötig. Schließlich muss das Essen zubereitet, an die Pilger ausgeben, an der Kasse kassiert und die Tische abgeräumt werden. "Wie viele kommen ist schwer kalkulierbar und so haben wir dauerhaft dreißig Mitarbeiter im Einsatz und zusätzlich zwanzig in Bereitschaft, die kurzfristig einspringen könnten", erläutert Tayhus. Zwischen fünf und neun Euro kostet ein Gericht, Kaffee und Kuchen gibt es für vier Euro. "Die Preise sind mit der Wallfahrtsleitung abgesprochen und im Vergleich zu anderen Restaurants und Gaststätten angemessen", sagt der Inhaber.

"Als Pilger gehen wir natürlich auch ins Pilgerzelt essen", ist sich eine Gruppe aus Franzenheim einig, die sich mit einem Bier für die nächsten Stationen ihrer Wallfahrt stärkt. Es sei schön in Gemeinschaft zu pilgern und anschließend auch gemeinsam zu essen.

Mit kritischen Tönen hingegen geizt eine Pilgerin aus Straßburg nicht: "Mit der französischen Küche konnte das Essen zwar nicht mithalten", aber in Bezug auf das Essen seien die Franzosen eben auch schwierig, sagt sie und lächelt.

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