Ein SPD-Mann auf Stimmenfang

In der heißen Phase des Wahlkampfs gilt auch für Manfred Nink die Devise: "Raus auf die Straße" und bei den Passanten Werbung in eigener Sache machen. Der TV hat den SPD-Bundestagskandidaten bei einer Stippvisite in der Hermeskeiler Fußgängerzone begleitet.

 Den Hermeskeiler Wochenmarkt nutzt SPD-Bundestagskandidat Manfred Nink als Wahlkampfbühne. TV-Foto: Axel Munsteiner

Den Hermeskeiler Wochenmarkt nutzt SPD-Bundestagskandidat Manfred Nink als Wahlkampfbühne. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil/Trier. Donnerstag ist Wochenmarkttag in der Hochwaldstadt, und in der Fußgängerzone geht es deshalb lebhafter zu als sonst. Eine gute Gelegenheit also, um mit den Wählern in spe ins Gespräch zu kommen. Das hat sich auch Manfred Nink gedacht und für seinen Auftritt als Straßenwahlkämpfer in Hermeskeil bewusst diesen Termin ausgesucht. Um 10 Uhr soll es losgehen, die Genossen vom SPD-Ortsverein haben ihren Stand am Rathaus-Vorplatz schon aufgebaut und verteilen bereits fleißig Prospekte. Doch ihr Spitzenmann aus Kenn stößt erst mit leichter Verspätung hinzu. Der Grund: Am oberen Ende der Fußgängerzone ist der SPD-Bundestagskandidat Nink erstmal seinem CDU-Widersacher Bernhard Kaster, der doch glatt zeitgleich mit seinem Wahlkampfmobil in Hermeskeil Station macht, über den Weg gelaufen. "Wir haben uns natürlich begrüßt; er hat mich von sich überzeugen wollen. Es ist ihm aber nicht gelungen", sagt der 59-Jährige schmunzelnd.

Dann ist von ihm selbst Überzeugungsarbeit gefordert. Bewaffnet mit einem Handzettel und einem Sortiment an kleinen Geschenken spricht er die Passanten an. Die nehmen zwar oft dankend Kugelschreiber, Einkaufs-Chip oder Flaschenöffner an und wünschen Nink nach lockerem Small-Talk brav "viel Erfolg". Längere Gespräche oder gezielte Fragen zu Wahlkampfthemen auf Bundesebene sind aber eher die Ausnahme: "Atomkraft", "Hartz IV" oder "Afghanistan" bleiben an diesem Vormittag also außen vor. Anderswo seien dies aber die drei Punkte, die auf besonderes Interesse stoßen, berichtet Nink von seiner bisherigen Erfahrung beim Gedankenaustausch mit Bürgern. Von der Hermeskeilerin Michaela Weber nimmt der seit 2001 im Landtag sitzende Nink aber das Lob mit, dass es eine "richtig gute Sache ist, dass in Rheinland-Pfalz der Kindergarten jetzt gebührenfrei ist". Das eine oder andere Mal muss Nink, der als Bundestagsabgeordneter Karl Diller, das langjährige SPD-Zugpferd aus Hermeskeil, beerben will, auch ein Missverständnis aufklären. Nein, er ist nicht der SPD-Kandidat für die Bürgermeisterwahl, die ebenfalls am 27. September in der Verbandsgemeinde Hermeskeil ansteht. Der steht in Person von Ralf Gluding neben ihm.

"Man muss das realistisch sehen. Viele Leute halten Abstand zur großen Politik. Der Bekanntheitsgrad von Bundestagskandidaten ist nicht so hoch wie der von Kommunalpolitikern", meint Nink. Als positiv verbucht er aber, dass der "Wahlkampf nicht so aggressiv wie früher ist. Dass die Leute richtig abweisend sind und schroff reagieren, wenn man sie anspricht, passiert nur sehr selten", sagt Nink.

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