Einblicke in eine verborgene Welt

In eine grüne Oase und einen Ort der Ruhe führte ein Stadtgang der Heilig-Rock-Tage. Während des Rundgangs durch das St. Josefsstift wurde den Teilnehmer ein Einblick in die Lebenswelt der Nonnen gewährt.

 Hinter den Mauern des St. Josefsstifts verbirgt sich eine ruhige Oase. TV-Foto: Constanze Junk

Hinter den Mauern des St. Josefsstifts verbirgt sich eine ruhige Oase. TV-Foto: Constanze Junk

Trier. (cju) Eine etwa zweieinhalb Meter hohe Steinmauer schirmt das St. Josefsstift von der Außenwelt ab. Eine Mauer, über die nur die oberen Stockwerke des Gebäudes aus dem Jahr 1896 herausragen. Eine Mauer, hinter der sich eine wundervolle Stadtoase befindet.

Beim Stadtgang anlässlich der Heilig-Rock-Tage konnten Interessierte einen Blick hinter die Mauer des Klosters werfen und an der Lebenswelt der Ordensschwestern teilhaben. "Was verbirgt sich hinter der Mauerecke im Schatten der Porta Nigra?", war die Frage, die rund 40 Menschen zum Stadtgang lockte. "Die Rundgänge sollen in diesem Jahr einen Blick in das unbekannte katholische Trier geben", erklärte Andrea Riesbeck, Leiterin der Dom-Information Trier.

Josefs-Schwester Remigia Ternes führte die Besucher durch ihre Lebenswelt. Ruhe herrscht im ganzen Gebäude. Einzig und allein die knarzenden Dielenböden in einigen Räumen stören die Stille. Die Ordensfrau erzählt von den Anfängen des Klosters, als Mutter Gertrud es erbauen ließ. Ein Risiko - sie nahm Schulden für den Bau auf - und ein Novum in einem. Denn die Gründerin integrierte neben geistlichen Angeboten die erste Handelsschule für Mädchen ins Kloster.

Schwester Remigia leitet die Besucher durch die Räume, erzählt von deren Bestimmung, teilt ein Stück Leben im Kloster mit. Ein besonderes Augenmerk legte sie auf die wenigen christlichen Fensterbilder, die im Stift noch erhalten sind. Denn der Zweite Weltkrieg hat auch im Kloster seine Spuren hinterlassen. "Als im Dom die Bomben einschlugen, sind im Josefsstift die Fenster gesprungen", erklärt sie. Vor einer solchen Gewalt bot auch die Mauer keinen Schutz. Extra Stadtgänge: Dienstag: "Die Reformationsversuche des Trierer Caspar Olevian" (Treffpunkt: Dom-Information); Mittwoch: "Unbekannte Kapellen und Klöster" (Treffpunkt: Haupteingang Angela-Merici-Gymnasium); Donnerstag: "Die Pauluskirche als Grablege des engagierten Christen Hieronymus Jaegen" (Treffpunkt: Eingang Pauluskirche); Freitag: "Inschriften in der Domstadt" (Treffpunkt: Dom-Information); Samstag: Franz-Josef Pey - seliger Trierer Seminarist und Opfer der Französischen Revolution" (Treffpunkt: Eingang Priesterseminar). Von Dienstag bis Freitag starten die Stadtgänge um 19.30 Uhr. Am Samstag beginnt der Stadtgang um 19 Uhr. (cju)

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