Eine Trierer Proletarierin will in Berlin durchstarten

Trier · Für Katrin Werner ist der wahrscheinliche Wiedereinzug in den Bundestag eine Art Heimspiel. Denn die Trierer Linke wurde vor 40 Jahren in Berlin-Mitte geboren. Längst ist Werner aber an der Mosel heimisch geworden.

Trier. "Ich bin Proletarierin reinsten Wassers - und schon deshalb eine gute Volksvertreterin." Nein, an Selbstbewusstsein scheint es Katrin Werner nicht zu mangeln. Wäre auch schlecht für jemand, der sich unter den mehr als 600 Abgeordneten im Bundestag Gehör verschaffen will. Der Trierer Vorzeige-Linken ist dies inzwischen gelungen - nach anfänglichem Bammel vor dem Parlamentsbetrieb und den Auftritten am Rednerpult. Jetzt, in der zweiten Legislaturperiode, will Katrin Werner nach eigenen Angaben "auf dem bisher Geleisteten aufbauen und durchstarten". Ihre Themen, etwa Mindestlohn, Armut oder Inklusion, drehen sich häufig um den Oberbegriff soziale Gerechtigkeit. Die 40-jährige alleinerziehende Mutter weiß, wovon sie spricht: Als gelernte Einzelhandelskauffrau verdiente Katrin Werner sich nicht gerade dumm und dusselig. "Wenn jeder Abgeordnete wüsste, wie es ist, von Hartz IV leben zu müssen, würde es in Deutschland gerechter zugehen", sagt die Trierer Linke. Katrin Werner ist es nach eigenen Angaben wichtig, den Kontakt zur Basis nicht zu verlieren. Deshalb will sie ihr Stadtratsmandat behalten und weiter in Betrieben Praktika machen: "Dann weiß ich, wovon ich rede, und erhalte mir meine Bodenständigkeit."
Im Berliner Parlamentsbetrieb könnte Katrin Werner in der neuen Legislaturperiode dennoch ein wenig mehr auf sich aufmerksam machen. Die alte Garde der Linken tritt ja allmählich ab. sey

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