Eisige Zeiten im neuen VG-Rat

Erster Härtetest im neuen VG-Rat Bernkastel-Kues: CDU und FDP setzten ihre Beigeordneten-Bewerber durch. Die SPD, zweitstärkste Kraft in dem Kommunalparlament, schaute in die Röhre.

 Abkühlung im VG-Rat: Die Ratsmitglieder freuen sich über das von Bürgermeister Ulf Hangert spendierte Eis. TV-Foto: Clemens Beckmann

Abkühlung im VG-Rat: Die Ratsmitglieder freuen sich über das von Bürgermeister Ulf Hangert spendierte Eis. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. Tropisch heiß war es am Donnerstagabend in der Güterhalle in Bernkastel-Kues. Viele der Ratsmitglieder des neu gewählten Verbandsgemeinderates fächelten sich mit den Sitzungsunterlagen Luft zu. Wenige Minuten nach Sitzungsbeginn - Bürgermeister Ulf Hangert hatte gerade ausgeschiedene Ratsmitglieder geehrt - brach dann die Eiszeit aus. Hangert hatte für die Ratsmitglieder und die Zuhörer 50 Portionen Eis geordert. Eis essende Kommunalpolitiker in einer Sitzung: So etwas hat Seltenheitswert. Die gute Stimmung setzte sich allerdings nicht bei allen Fraktionen fort. Bei der Beigeordneten-Wahl ging die SPD, wie schon 2004, leer aus. Über die Besetzung des ersten Beigeordneten gab es keine Diskussion. Amtsinhaber Leo Wächter erhielt breite Zustimmung (30 Ja-, zwölf Nein-Stimmen).

Die FDP nominierte Annette Leimbrock-Debus für das Amt des zweiten Beigeordneten. Sie war bisher dritte Beigeordnete. "Wir wollen das so, weil wir größter Wahlgewinner sind", begründete Alfred Port den mit der CDU abgesprochenen Vorstoß. Die FDP hatte zwei Mandate hinzugewonnen. Die SPD schickte Maria Bölinger ins Rennen.

Die SPD sei zweitstärkste Fraktion, sagte Reinhard Grasnick. Bürgermeister Hangert habe gesagt, er freue sich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Rat. Grasnick: "Das wollen wir auch. Und die Bürger wollen keine Parteipolitik auf kommunaler Ebene." Und schließlich habe die SPD auch Leo Wächter mitgewählt.

Der Appell verpuffte. Leimbrock-Debus erhielt in geheimer Wahl 23 Stimmen, Bölinger kam auf neun Stimmen. Bei der Wahl zum dritten Beigeordneten das gleiche Spiel: Die CDU nominierte Rita Busch, die SPD erneut Maria Bölinger. Busch kam auf 20 Stimmen, Bölinger auf zwölf. Spätestens da war für die SPD das Eisessen beendet und die richtige Eiszeit da.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort