Entschieden für die Eigenständigkeit

Was spricht für die Eigenständigkeit der Verbandsgemeinde (VG) Manderscheid? Was will der Bürgermeister dafür tun? Wo sieht er die Probleme der VG, und wie will er sie angehen? Im Rahmen der Wahlkampfberichterstattung nimmt Bürgermeister Wolfgang Schmitz Stellung zu diesen Fragen.

Manderscheid. (mai) Wolfgang Schmitz steht an der Spitze einer Verwaltung, die es - geht es nach den Wünschen des rheinland-pfälzischen Innenministers - in wenigen Jahren so nicht mehr geben soll. Der Minister hatte die VG aufgefordert, einen Fusionspartner zu suchen.

Doch der amtierende Bürgermeister hält davon nichts. Seine Argumente gegen eine Auflösung der VG: "Die Verbandsgemeinde hat sich in den vergangenen Jahrzehnten strukturell und finanziell sehr gut entwickelt. Sie ist historisch gewachsen, und das Wir-Gefühl ist ausgeprägt." Auch finanzielle Gründe sprechen laut Schmitz nicht für die Auflösung.

"Die Verwaltung arbeitet wirtschaftlich und sehr effizient. Die Kennzahlen für den Sach- und Personalkostenbedarf liegen im Vergleich zu anderen Verwaltungsebenen im unteren Bereich. Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit werden täglich gelebt und von den Bürgern gelobt", sagt der Verwaltungschef.

Um die Eigenständigkeit der VG Manderscheid zu erhalten, will Schmitz den Menschen vor Augen führen, welche elementaren Konsequenzen ein Zusammenschluss mit einer größeren Einheit hätte.

Die politischen Einflussmöglichkeiten würden laut Schmitz ganz entscheidend schwinden. Er sagt: "Die Chancen der VG, selbstständig zu bleiben oder sie gegebenenfalls durch angrenzende Bereiche zu arrondieren, müssen mit der Bevölkerung und allen politisch Verantwortlichen zielorientiert diskutiert werden. Die geografische Lage der VG zwischen den Städten Wittlich und Daun muss auch künftig verwaltungsmäßig abgedeckt sein." Doch Schmitz sieht die Chancen für den Erhalt der VG Manderscheid als gut an.

Dafür sprechen seiner Meinung nach die mit 21 überproportional hohe Zahl von Ortsgemeinden und die sehr große Fläche (162 Quadratkilometer). Hinzu kämen die besonderen Herausforderungen im Tourismus (etwa 25O OOO Fremdübernachtungen), im Landschafts- und Naturschutz und durch den großen Waldreichtum.

Als drängendstes Problem der VG sieht Schmitz die Wiederbelebung und Neuentwicklung der aussterbenden Ortskerne an. Er ist sich sicher, dass die Gemeinden diese schwierige Aufgabe nicht selbst lösen können.

Deshalb fordert er Fördermöglichkeiten von Bund und Land. Auch das Älterwerden der Bevölkerung werde viele neue Fragen aufwerfen, denen sich die Kommunen widmen müssten, so Schmitz. Die VG-Verwaltung werde beide Problembereiche im Rahmen der jetzigen Möglichkeiten einer verbesserten Situation zuführen, verspricht er.

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