Fast 1000 französische Pilger besuchen den Rock

Trier/Metz/Reims · Rund 920 Gläubige aus den Diözesen Metz und Reims, darunter 300 Jugendliche, sind zum Heiligen Rock gepilgert. Für viele von ihnen war der Besuch in Trier ein besonderes Erlebnis.

 Der französische Geistliche Denis Welfert (Dritter von links) begleitet die französischen Pilger und feiert mit Ihnen den Gottesdienst im Innenhof des Trierer Priesterseminars.

Der französische Geistliche Denis Welfert (Dritter von links) begleitet die französischen Pilger und feiert mit Ihnen den Gottesdienst im Innenhof des Trierer Priesterseminars.

Foto: Bistum Trier

"Nous sommes le corps du Christ" erklingt es aus den Kehlen hunderter Gläubiger: "Wir sind der Körper von Christus". Für einige deutsche Helfer ist es faszinierend, dem Gesang der französischen Pilger beim Gottesdienst im Innenhof des Bischöflichen Priesterseminars Trier zuzuhören. Unter dem Schatten der Bäume haben es sich die Pilger bequem gemacht, als ihr Wallfahrtsleiter Denis Welfert erzählt: "Für mich ist diese Wallfahrt so etwas wie eine Familientradition. Schon meine Großeltern sind 1933 zum Heiligen Rock gepilgert."

Pierre Guerigen, der Metzer Bistumsverantwortliche für Evangelisierung und Jugend, nimmt in seiner Predigt auf die Reliquie Bezug. Er sagt: "Dieses Kleid, das er in den letzten Stunden seines Lebens getragen hat, wurde zum Zeugnis seines Leidens und Sterbens." Und er fügt hinzu: "Wir verehren nicht dieses Gewand, weil es 2000 Jahre alt ist, sondern wir verehren Christus."

Nach dem Gottesdienst ziehen die Pilger in einer Prozession zum Heiligen Rock. Am Ende zieht Marie-Therèse aus Sarrebourg/ Moselle eine positive Bilanz: "Es war ein schöner Tag hier in Trier mit all seinen Sehenswürdigkeiten und Kirchen. Ich war vorher noch nie hier." Für Messdienerin Melissa (11) gab es vor allem ein Ziel: "Ich wollte die Tunika Christi sehen. Sie ist für mich ein Symbol für Christus." Besonders gut gefallen hat ihr der Vormittag in der Kirche der Jugend, an dem die 300 Jugendlichen aus Metz teilgenommen haben, aber auch das Spazierengehen durch die Stadt.

Auch am ökumenischen Mittagsgebet in der Konstantinbasilika nimmt die Metzer Delegation teil. Dort trifft sie auf die rund 40 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Reims, auf deren Programm unter anderem eine Eucharistiefeier im Dom mit Bischof Stephan Ackermann und eine Andacht in der Banthuskapelle stehen. "Wir wollen das Gefühl für die Wallfahrt aufnehmen, die Tunika und ihre Geschichte kennenlernen", beschreibt Monique Soudant aus dem Bistum Reims ihre Motive für die Teilnahme.

Ihre Freundin Marie-Claude Leblanc ist skeptisch, ob der Heilige Rock wirklich aus der Zeit Jesu stammt, da es auch in Frankreich einige ähnliche Reliquien gibt. "Ich weiß nicht, ob diese Tunika authentisch ist, aber sie zu sehen, war ein Moment großer Emotionen."

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