Bitburgs Narren ohne Regenten
Bitburg · Nach Turbulenzen im Verein samt Wechsel in der Vorstandsspitze hat der diesjährige Karneval in Bitburg zunächst unter keinem guten Stern gestanden. Nachdem die Freunde der Bütt zunächst Kappensitzung und Umzug gesichert haben, hat die Suche nach einem Prinzenpaar begonnen. Doch ohne Erfolg.
Bitburg. Während im 3000-Einwohner-Städtchen Hillesheim gleich sechs stolze Herren darum gebuhlt haben, Prinz zu werden, suchten die Freunde der Bütt in Bitburg vergeblich nach närrischem Hochadel.
Eigentlich sollte diesen Freitag die große Prinzenproklamation in Bitburg sein. Traditionsgemäß im Eifelbräu. Doch der Termin musste abgesagt werden. "Wir haben einfach keine Prinzen gefunden", sagt Roland Thommes, Vorsitzender des Bitburger Karnevalsvereins Freunde der Bütt. Ergebnis der Bemühungen: "Für kommendes Jahr hätten wir nun gleich mehrere Interessenten", sagt Thommes. Aber eben nicht für diese Session. Es sei zu kurzfristig gewesen: "Die Leute müssen sich ja auch Zeit nehmen, um zu den Sitzungen der befreundeten Vereine mitzureisen.". Zu kurzfristig deshalb, weil der Bitburger Karneval nach einigen Turbulenzen im Verein zwischenzeitlich ganz auf der Kippe stand.
"Wir können uns den Umzug nicht mehr leisten", hatte Andreas Zahren im Arbeitskreis Stadtmarketing im Spätsommer gesagt (der TV berichtete). Danach haben sich die Ereignisse überschlagen: Zahren ist aus beruflichen Gründen vom Vorsitz zurückgetreten, Thommes wurde Interims-Vorsitzender und inzwischen in einer Mitgliederversammlung offiziell zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 32-Jährige war selbst mal 2004 Prinz in Bitburg. "Das war eine tolle Erfahrung", sagt Thommes. Aber diese Session muss es dann in Bitburg eben auch ohne närrische Regenten gehen.
"Wir regieren uns selbst. Alle Macht dem närrischen Volk", sagt Thommes, der die Situation aber natürlich nicht optimal findet: "Es wird halt komisch, wenn wir bei den Nachbarvereinen zu Gast sind ohne Prinz." Das befürchtet auch Edgar Bujara, der im Jahr 2000 der erste Bitburger Prinz war - Seite an Seite mit seiner Frau Karin: "Wir hatten eine tolle Zeit und viel Freude bei den Kappensitzungen", sagt Bujara und ergänzt: "Es ist schade, dass es in Bitburg diesmal kein Prinzenpaar geben wird."
Anders wird der Bitburger Karneval ohnehin: Statt zwei Kappensitzungen gibt es nur noch eine, die nicht mehr in der Halle 300 oder wie im Vorjahr in der Stadthalle über die Bühne geht, sondern im Haus der Jugend. Dem Ort, wo es bereits früher legendäre Sitzungen gab. Sozusagen die Bitburger Stunksitzungen, bei denen der offizielle Karneval aufs Korn genommen wurde. Diesmal sind die Freunde der Bütt dann ohne Prinzenpaar von vorneherein weniger offiziell. Hauptsache ist doch am Ende, dass sich die Besucher königlich amüsieren - ob nun mit oder ohne Prinz.Extra
Die Freunde der Bütt stellen die kommende Session unter das Motto "Lasst uns zaubern und auf dem Besen reiten - Karneval hat viele Seiten". Bei der Kinderkappensitzung am Sonntag, 12. Februar, 14.11 Uhr, im Haus der Jugend (HDJ) ist auch die Proklamation des Kinderprinzenpaars. Ebenfalls im HDJ ist die Kappensitzung. Inzwischen steht auch der Termin fest: Am Freitag, 17. Februar, 20.11 Uhr. Wie gewohnt wird bei der Sitzung auch die Band der Volksbank Bitburg, die 2007 das Prinzenpaar gestellt hat, spielen: Erich & the Funky Moneyrollers. Der Umzug startet am Sonntag, 19. Februar, 14.11 Uhr. Die Bitburger Möhnen stürmen am Donnerstag, 16. Februar, 11.11 Uhr, das Rathaus. scho Wer sich bei den Freunden der Bütt engagieren möchte, wird gebeten, sich bei Roland Thommes, Telefon 06569/962143, zu melden.
