Fastnacht Hillesheim zeigt sich multinational

Hillesheim · Gäste aus dem Wilden Westen, die US-Armee und ein kleiner Korse sind zum Karneval nach Hillesheim gereist.

HKV Prunksitzung in Hillesheim
Foto: Tilla Klaas

Was war das für eine ausgelassene Stimmung, als die beiden Sitzungspräsidenten Anke Brausch und Gerd Knieps im voll besetzten Saal die Jecken zur diesjährigen HKV-Prunksitzung (Hillesheimer Karnevalsverein 1951) begrüßen durften. Der Aufmarsch des Gesamtelferrates mit Garden und Sitzungspräsidenten wurde professionell von den HKV-Fanfaren begleitet. Erstmals unter der Leitung von Stephan Hoffmann hat die Truppe das Publikum gleich mit schwungvoller Marschmusik von den Stühlen geholt.

Nun war es Zeit für den jüngsten Redner des Abends, der dennoch ein alter Hase in der Bütt ist. „Et Kniffjen“ (Simon Körsten) ist mit seinen 13 Jahren schon eine bekannte Größe im Eifeler Karneval. In Nerother Platt trägt er gekonnt seine Erlebnisse als „Pubertier“ frei Schnauze auf der Bühne vor. Dafür hat er auch schon die Auszeichnung „bester Plattschwätzer des Landkreises“ erhalten.

Den Anfang im Reigen der Tänze machte die neue Jugendgarde des HKV. Die beiden Trainerinnen Natalie Bauer und Natalie Pauly zeigten sich sehr zufrieden mit dem tollen Auftritt der zehn Mädchen und zwei Jungen, die in diesem Jahr ihr Debüt als Jugendgarde auf der großen HKV-Sitzung geben durften.

Nun schnallten sich die Männer der „Derwische“ ihre Tanzschuhe an die Füße, um mit den Frauen von „X-Dream“ das Kölsche Lebensgefühl ins „Hillesheimer Kuhhotel“ zu bringen. Trainiert wurden sie von Volker Pressel (die Herren) und Martina (die Damen).

Der altbekannte und gut etablierte „Helleshemer Jong“ alias Udo Thome reflektierte darauf das Hillesheimer Geschehen.

Dann eroberte die nächste Tanzgruppe die Bühne: Bereits seit einigen Jahren von Heiner Adolphs trainiert, brachten Remix den Saal zum Kochen. Mit ihrem „Disco Pop Mallorca“-Thema trafen sie den Puls der Zeit. Auch die Männer der Feuerwehr heizten dem Publikum ein. „Der rote Hahn 2.0“, im letzten Jahr nach jahrelanger Pause deaktiviert, zeigte, dass die Feuerwehr nicht nur löschen, sondern auch ein Feuerwerk entzünden kann.

Sie machten aus der Tanzbühne einen Boxring. Trainiert hat sie Kerstin Handwerk.

Nun war es an der Zeit für „Napoleon“, Hillesheim zu erobern. Matthias Körsten hat das politische Geschehen der Welt humorvoll als Napoleon Revue passieren lassen.

Von Frankreich ging es dann über den großen Teich. „Chain 7“ aus dem Kirchspiel brachten unter dem Motto „Wild, wild, West“ Schwung in den Saal.

Darauf hatten die Mädels der neuen HKV-Garde ihre Rakete startbereit gemacht, um zu den „Stääne hoch zu fleejen“. Die beiden Trainerinnen Nicole Harings und Alexandra Meyer haben die Mädchen in den letzten Jahren darauf vorbereitet, das Erbe der großen HKV-Garde anzutreten. Trotz der Aufregung, nun die erste Garde zu sein, haben die Tänzerinnen den Saal mit ihrem Lächeln verzaubert. Trotz später Stunde gelang es Werner Blasweiler, das Publikum mit seiner Rede zu begeistern. Er kam extra aus Mayen angereist, um die Gäste mit seinen Erfahrungen als Arzt zu amüsieren.

 Der RKK-Vertreter (Rheinische Karnevals Kooperationen), den die Hillesheimer im Zug des RKK-Prinzentreffens kennenlernen durften, hat es sich nicht nehmen lassen, die Bütt für sich zu erobern.

Direkt aus dem Ami-Boot-Camp haben sich dann #Hashtag in die Markthalle aufgemacht, um die Narren im Saal zu bespaßen. Dies ist ihnen mit Hilfe von Michael Jack­son und Mister President schnell gelungen.

Den Abschluss machten in diesem Jahr Lea und Heiner. Mit ihren Sambarhythmen zogen die beiden die Zuschauer in ihren Bann.

 Der Hillesheimer Karnevalsverein hat kräftig gefeiert: mit Tanz, Büttenreden und kreativen Kostümen.

Der Hillesheimer Karnevalsverein hat kräftig gefeiert: mit Tanz, Büttenreden und kreativen Kostümen.

Foto: Tilla Klaas
HKV Prunksitzung in Hillesheim
Foto: Tilla Klaas

Als danach der Elferrat und die beiden Sitzungspräsidenten sich von der Bühne verabschiedeten, war die Nacht allerdings noch lange nicht vorbei: DJ Havanna spielte noch bis in die frühen Morgenstunden Partymusik, um das Multi-­Kulti-Programm des Karnevalsvereins abzurunden.

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