Dreiser spielen Katz' und Maus

Dreis · Märchen, die Bibel und der Wilde Westen: In Dreis finden sie in der fünften Jahreszeit alle zusammen. 35 Gruppen hat das feierfreudige Publikum beim Umzug durch den Ort bejubelt.

Dreis. "Gerstensaft und stramme Weiber sind die schönsten Zeitvertreiber": So überschreiben die Dreiser ihre Wirtschaftskrise und greifen beim Rosenmontagsumzug selbst zum Zapfhahn, um die Kneipenkultur zu beleben und den Gerstensaft strömen zu lassen. Gesellig sind die mehr als 500 Menschen im Zug und die vielen Hundert zur Linken und zur Rechten ohnehin. Und am Rosenmontag setzen sie eben der guten Laune die Krone auf. Oder die Narrenkappe. Also schießen in Dreis die Fliegenpilze aus dem Boden, und die Cowboys feuern ihre Pistolen ab, Robin Hood verteilt - so wie es sich gehört - Süßigkeiten im gemeinen Volk, und die Hippies setzen allen die rosarote Brille auf. Mit Dirndln, Laugenbrezeln und Bier machen die Dreiser Lust aufs Oktoberfest. Und den Almabtrieb mit geschmückten Kühen gibt\'s gleich obendrein. Dem bösen Wolf ist all das egal: Er bettet sich bequem inmitten seiner vielen Rotkäppchen. Und während sich Polizisten und Räuber ein Katz\'-und-Maus-Spiel liefern, folgen die gestiefelten Kater mit rotem Umhang und schwarzem Näschen. Die Jugendtanzgruppe KVD greift da lieber zu Neonfarben, die Bewohner des mystischen Walds umranken ihre Häupter mit Efeu und Gold und vertreiben alle bösen Geister. Den Theorien vom Weltuntergang trotzen die Dreiser, indem sie in tierische Kostüme schlüpfen. Im Pinguindress watschelt\'s sich eben schön. Vor allem, wenn die Musikvereine so herrlich den Takt vorgeben. Dazu tanzen sie dann alle gemeinsam der Dreyshalle entgegen: Elfen und Eskimos, Gardemädchen und Gendarme. Bis auch der Elferrat und Prinz Alex I. von ihrem fahrenden Thron herabsteigen und der Wirtschaftskrise den Kampf ansagen. Video ab 16 Uhr unter:volksfreund.de/video

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