Gesucht wird: Ein neuer Trierer Prinz!

Trier · Sie sind närrisch, haben eine gute Kondition und können sich in der Session 2014 noch ein paar Wochen Urlaub nehmen? Dann sind Sie der ideale Kandidat für die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK). Die muss nämlich unerwartet ein neues Prinzenpaar suchen.

 Prinzenhut und Feder kann die ATK besorgen. Was Präsident Andreas Peters unerwartet jetzt bloß noch fehlt, ist ein geeigneter Bewerber, dem er den Hut aufsetzen kann. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Prinzenhut und Feder kann die ATK besorgen. Was Präsident Andreas Peters unerwartet jetzt bloß noch fehlt, ist ein geeigneter Bewerber, dem er den Hut aufsetzen kann. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Andreas Peters war so stolz. Auf Jahre hin schien die nicht immer leichte Suche nach geeigneten Prinzenpaaren für den Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) gelaufen zu sein, denn es gab reichlich Bewerber. Für 2016 stehen die Roten Funken in den Startlöchern mit einem Prinzenpaar, für 2015 die KG Onner Ons, die dann 150-jähriges Bestehen feiert. Und für 2014 hatte die Stadtgarde Augusta Treverorum ein Prinzenpaar auserkoren. Hatte. Doch daraus wird leider nichts, der Prinz in spe hat kürzlich aus beruflichen Gründen abgesagt, wie Peters dem TV bestätigte.

Vorziehen scheidet aus

Einen Ersatzkandidaten hat die Stadtgarde nicht. Und die genannten Karnevalsgesellschaften können ihre Kandidaten auch nicht einfach vorziehen. Jetzt stehen Peters und die ATK, der Zusammenschluss von 19 Karnevalsgesellschaften aus Trier und näherer Umgebung, nackig da. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem normalerweise bei Prinzenpaaren die Vorbereitungen schon auf vollen Touren laufen. Dazu gehört beispielsweise die Suche nach Sponsoren. Hier will die ATK gerne nach Kräften helfen, und die Prinzenzunft und die Stadtgarde haben auch Unterstützung angeboten.
Allein, was fehlt: ein Prinzen-Kandidat oder ein Prinzenpaar - das nicht zwingend ein "echtes" Paar sein muss, wie beispielsweise Ralf Gieche und Miriam Druckenmüller 2011/2012 gezeigt haben. Selbst eine Single-Prinzessin kann sich Andreas Peters vorstellen - Hauptsache, die Trierer Narren gehen nicht führungslos in die Session. Auch die Mitgliedschaft in einer der Karnevalsgesellschaften ist nicht unbedingt vonnöten, sagt Peters.

Und welche "Einstellungsvoraussetzungen" nennt er für den Prinzen-Job?
Das wichtigste ist Humor - und die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen.
Der Bewerber muss wissen, dass er die Stadt Trier und den Trierer Karneval nach außen repräsentiert.
Eine gewisse Feier-Kondition muss vorhanden sein, denn für den Prinzen stehen rund 250 Auftritte und Kurzbesuche in der Session an.
An vielen Wochenenden ab Januar bis zum Aschermittwoch am 5. März 2014 (eine eher lange Session) sollten die Bewerber Zeit für Auftritte haben.
Drei bis vier Wochen Urlaub in der heißen Phase der Session (also ab Mitte Februar) sollten beim Prinzen oder Prinzenpaar verfügbar sein.

Die Hoffnung stirbt zuletzt - Peters ist optimistisch und hofft, dass sich noch der eine oder andere meldet, "der vielleicht schon mal mit dem Gedanken gespielt hat". Und sollten tatsächlich mehrere ernsthafte Bewerber auftauchen, dann verspricht der Präsident ein richtiges "Prinzen-Casting".Extra

"Ich würde es jederzeit noch mal machen - das hat ja total viel Spaß gemacht", sagt Ralf Geib, der als Prinz Ralf III. vom Forum Junges Handwerk 2012/2013 die Trierer Narren regierte - und streng genommen noch regiert, bis er bei der nächsten ATK-Gala aus seinem Amt enthoben wird. Leider aber verbieten die karnevalistischen Statuten, dass seine Amtszeit einfach so verlängert wird. Einmal Prinz geht, zweimal geht nicht. Dafür nennt Geib lachend einen Ausweg, den man dem Vollblut-Jecken aus der Eurener Koobengarde sogar noch zutrauen würde: "Ich könnte höchstens als Prinzessin antreten." mic

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