Manderscheid. Bei anderen erst am Schluss - in Manderscheid gleich am Anfang: Hier gibt es schon zu Beginn der Sitzung Rufe nach Zugaben. Die 300 bunt kostümierten Jecken der Vulkaneifelstadt wollten Tobias Stadtfeld mit seiner Büttenrede, in der er einen holländischen Touristen mimte, gar nicht mehr von der Bühne lassen.
Aber der Reihe nach: Selbstverständlich startet jede Kappensitzung mit dem Einzug der Funkenmariechen. Die tanzen mit Verve auch zu modernen Pop-Hits, darunter "Insomnia" von Faithless und eröffnen die Kappensitzung mit toller Show und bezauberndem Lächeln.
Holländer sorgt für erste Lacher

Und dann sorgt "Holländer" Tobias Stadtfeld für die ersten Lacher, indem er seine vermeintlichen Landsleute ordentlich durch den Kakao zieht: "Was machen die Holländer, nachdem sie die Fußballmeisterschaft gewonnen haben? Sie machen die Playstation aus!" Schlag auf Schlag folgen gelungene Büttenreden im Wechselspiel mit Tanz- und Gesangseinlagen. Hans-Peter Wei nand stellt seine Gesangskünste mit italienisch angehauchten Karnevalsliedern unter Beweis und teilt natürlich auch gegen die Nachbarstadt Wittlich aus. Er singt "Schert Euch zum Teufel" - der Hintergrund: die drohende Zusammenlegung mit der Verbandsgmeinde Wittlich-Land. Eines wird während der Sitzung klar: Das Manderscheider Verhältnis zu Wittlich und zu Holland ist ein sehr spezielles. Ein besonderer Höhepunkt der Sitzung: Ein Sketch über das Fernseh-Zappen.
Wie das geht? Man stelle sich jemanden vor, der abends vor dem Fernseher sitzt und mit der Fernbedienung hin- und herschaltet - zwischen Sport-, Koch- und Sex-Kanälen. Was dabei herauskommt? Herrlich lustige Dialoge. Ein Beispiel: "Diese Stellung nennt man ..." (Sex-Kanal) ... "Apfel im Schlafrock" (Koch-Kanal). Katja Gusovius, Luzie Müller, Silvia Häb und Luise Walerius sprechen abwechselnd hinter vier aus Pappe gebastelten Fernseh-Apparaten. Eine grandiose Darbietung. Ebenfalls beeindruckend: Bauchredner Jürgen Krämer. Aber auch das Tanzen wird in Manderscheid großgeschrieben.
Nicht nur die Funkengarde beeindruckt das Publikum - auch African-Power-Tänzerinnen und die Maanischder Sektperlen beweisen ihr Talent.
Ob das Männerballett, bei dem am Ende der Sitzung auch der Bürgermeister mittanzte, ihnen Konkurrenz macht?
Das kommt sicher ganz auf den Betrachter an. Schlussendlich zeigen die Manderscheider, dass sie ganz großen Karneval spielen können. Damit das - angesichts der Nachwuchssorgen - auch im nächsten Jahr so bleibt, rief Sitzungspräsident Günter Theis am Ende der Sitzung dazu auf, sich zu beteiligen: "Ehrenamtliche dringend gesucht!"
Mitwirkende: Festkomitee: Günter Krämer, Gerhard Röhl, Manfred Metzgeroth, Heinrich Ternes, Carsten Müller, Karl-Wilhelm Vankerkom und Sitzungspräsident Günter Theis;
Manderscheider Funkengarde:
Hannah Borsch, Julia Schimper,
Verena Lüpke, Kira Schröteler, Sarah Müller;
Büttenredner:
Tobias Stadtfeld (Holländischer Feriengast), Petra Schmitz (Königin der Nacht), Hans-Peter Weinand (Ein singender Handwerksmann), Tobias Heck (Der rüstige Rentner Jupp), Jürgen Krämer (Jürgen und Horst); Sketch: Katja Gusovius, Luzie Müller
Silvia Häb, Luise Walerius (Der Fernsehabend), Tanz:
Rita Bauer, Elisabeth Reuter, Ursula Borsch-Gillen, Petra Schmitz, Helga Gillen-Kröffges, Ruthilde Stolz,
Christel Neumann (Badenixen); Barbara Bartsch, Ute Lüpke; Rita Bender-Schmitz, Ines Stein, Pia Grün, Iris Stolz, Nicole Koziol; (Die Manderscheider Sektperlen);
Nicole Bayer, Anna Schleidweiler, Elisabeth Glasen, Isabell Schmitz, Katharina Hohns, Jenny Schmitz, Kristina Kohl (African Power); Ralf Gusovius, Gerhard Röhl, Günter Krämer, Manfred Schichel, Manfred Metzgeroth, Heinrich Ternes, Carsten Müller, Karl-Wilhelm Vankerkom (Manderscheider Männerballett); Trainerin: Gunda Irle