Fastnacht 500 Narren feiern in Mandern: Leuchtende Quallen und heikle OPs

Mandern · Der KV Mannern hat mit 500 Narren in der Siebenbornhalle eine Party in der Unterwasserwelt gefeiert. Das Motto bot die perfekte Vorlage für schillernde Kostüme, faszinierende Lichtspiele und eindrucksvolle Tänze.

 Willkommen in der Manderner Unterwasserwelt: Zu mystischen Klängen schweben leuchtende Quallen über die Bühne der Siebenbornhalle.

Willkommen in der Manderner Unterwasserwelt: Zu mystischen Klängen schweben leuchtende Quallen über die Bühne der Siebenbornhalle.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Rettungsschwimmer mit roter Boje, Männer mit Taucherbrillen, Matrosen mit Fischernetzen über der Schulter: Die etwa 500 Narren in der Manderner Siebenbornhalle haben sich vom Sessionsmotto des KV Mannern zu kreativen Kostümen inspirieren lassen. Auch der Verein selbst weckte seine „Unterwasserwelt“ mit viel Liebe zum Detail zum Leben. Als gegen 20.11 Uhr das Bühnenbild zur Kappensitzung enthüllt wurde, entlockte der Anblick der versunkenen Stadt Atlantis vielen Gästen ein anerkennendes „Wow“. Moderator Michael Kasel, verkleidet als Meeresgott Neptun, lobte: „Unsere Bühnenbildner haben ein Jahr lang gearbeitet, um uns solche Schätze zu zaubern.“

Das Unterwasser-Motto bot den knapp 100 Akteuren die perfekte Vorlage für beeindruckende Kostüme und Lichteffekte. Das Männerballett ließ eine im Dunkeln leuchtende Krake über die Bühne schweben. Eine Showtanzgruppe erschien mit Hilfe durchsichtiger Regenschirme, um die Lichterketten gewickelt waren, als geheimnisvoll schillernde Quallen. Auch Meerjungfrauen und Kriegerinnen aus Atlantis traten auf. Alle Tanzgruppen überzeugten mit modernen Choreografien und erstaunlich vielen Teilnehmern. Bis zu 20 junge Talente bewegten sich zu aktuellen Hits.

Ums nasse Element ging es auch beim Sketch Haare waschen. Dabei tauchten Dietmar Schneider, Philipp Schneider und Alfred Brosius ihre Köpfe in gefüllte Wasserbütten, rieben sich gegenseitig Shampoo in die Haare und versprühten massenweise Haarspray – begleitet vom Jubel des Publikums. Für Brosius gab es extra Lob vom Moderator, der dem Manderner Urgestein für dessen Einsatz an vorderster Front dankte. Brosius hatte nach 28 Jahren im Vorstand den zweiten Vereinsvorsitz abgegeben.

Bei den Redebeiträgen stachen zwei hervor. Der OP-Fachmarkt, Außenstelle des Manderner Dorfladens, bot seinen Besuchern medizinisches Zubehör zur Selbstbehandlung an. Die Zuschauer amüsierten sich köstlich über fehlgeschlagene Bypass-OPs, eine ziemlich improvisierte Entbindung und die Bierinfusion als Heilmittel gegen Männergrippe: „One Stubbi a day keeps the Grippe away“, stellte Markt-Angestellte Jenny Eisenring fest.

Party in der Unterwasserwelt: 500 Narren feiern mit dem KV Mandern
37 Bilder

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Foto: Trierischer Volksfreund

Ebenfalls zum Brüllen komisch agierten Eisenring und Simon Marx beim Sketch Gymnastikbälle. Sie spielten zwei Arbeitskollegen, die beim ersten Date ihr komplettes Mittagessen auf zwei Gummibällen hüpfend zu sich nahmen. Das Bruderschaft-Trinken geriet dabei zur sportlichen Höchstleistung.

Auch die Lokalpolitik leistete ihren Beitrag zum Programm. Martin Alten, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell, trat mit Pastor Kai Georg Quirin als Paar Peppone und Don Camillo auf. Sie erzählten vom neuen Hobby des Ortsbürgermeisters Tim Kohley, der beim Eisfischen wiederholt die warnende Stimme vernahm: „Hier gibt es keine Fische.“ Zu ihm sprach aber nicht Gott, sondern der Wart der Eishockeyhalle. Der Ortschef stand als Gesangspartner von Quirin auf der Bühne. Mit Partykrachern wie „Marmor, Stein und Eisen bricht“ animierten sie die Narren zum Mitsingen. Viele stiegen dazu auf die Bänke.

Den kreativsten Auftritt steuerten die Siebenbornsimpels bei. Die vier Männer trugen biegsame grüne Scheiben, die sie in Sekundenschnelle zu verschiedenen Hüten formten - jeweils passend zum gerade gespielten Song. Zur Filmmusik von Stars Wars wurde die Scheibe zum Helm, zu den Klängen der französischen Nationalhymne zum Napoleonshut. Den krönenden Abschluss lieferte das Männerballett mit Auftritt Nummer zwei. Als Figuren aus dem Computerspiel Super Mario versuchten die Jungs, ihre entführte Prinzessin zu retten.

Die Akteure: Elferrat, Garde (Trainerin: Susanne Marx), Büttenrede „Don Camillo“ (Kai Georg Quirin, Martin Alten), Tanzduo Luisa und Katharina Marx, Sketch OP-Fachmarkt (Simon Marx, Jenny Eisenring, Susanne Marx, Christian Jakobs, Michael Marx, Aileen Kronz, Kristina Eiden, Katja Wagne), Funkenmariechen Elena Alten und Lena Schneider (Trainerin: Kristina Eiden), Büttenrede Reha (Regina Marx), Sketch „Haare waschen“ (Dietmar Schneider, Philipp Schneider, Alfred Brosius), Showtanz Team Wildcats (Trainerin: Franziska Alten), Sketch Gymnastikbälle (Jenny Eisenring, Simon Marx), Männerballett (Trainer: Dietmar Schneider, Alfred Brosius, Jenny Eisenring, Kristina Eiden), Gesang (Kai-Georg Quirin, Tim Kohley), Showtanz Atlantis, Showtanz Highwoods (Trainerinnen: Louisa Marx, Eva Rodammer), Tanz der 1000 Hüte (Uli Hartig, Bernd Justinger, Peter Steuer, Uwe Altmeier, Trainerinnen: Tina Eisenring-Scheuer, Katja Wagner), Livemusik: Cash Brothers, Technik: Markus Huwer, Marko Gubernator, Thomas Marx, Rene Thome, Kevin Grundhöfer; Bühnenbild: Susanne Marx, Dietmar Schneider, Markus Biewer

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