Hermeskeil. Von Majestäten wimmelte es nur so bei der Prunksitzung des KV Ruck Zuck in der Hochwaldhalle. Denn der Prinz ist diesmal zugleich ein König. Christoph I. König, Vorsitzender des Vereins Yes Angels und Organisator der legendären Mülltonnen-Rennen, schwingt das Zepter mit seiner Frau Bianka - und hat an der Seite von Kinderprinz Dennis II. gleich auch noch seine Tochter Lina im Regententeam untergebracht.
Gemeinsam begrüßten die Hoheiten rund 450 Gäste und freuten sich über ein Ständchen der Yes Angels, die zur Melodie von "Marmor, Stein und Eisen bricht" "ihrem Prinzen huldigten". Stadtbürgermeister Mathias Queck übergab symbolisch seinen Rathausschlüssel und versprach, "trotz Entmachtung heiter zu bleiben".
Mit zwei Hoheiten ging es auch in die Bütt. Als "Franz" und "Sissi" nahmen sich Kurt Müller und Steffi Bier den Stadtchef vor. Den habe neulich "unser Freizeit- und Spaßabgeordneter Willi Auler" schlafend im Büro vorgefunden, erzählte Sissi. "Da hat der sich ja schnell eingelebt", fand "der Franz" und wandte sich dann dem Vorhaben zu, eine Privatklinik für psychisch Kranke im St. Fargeau-Park zu errichten. "Warum nennen die das Parkklinik?", fragte er in die Runde. "Wenn die fertig sind, ist doch vom Park nichts mehr übrig."
Von der Politik aufs Zwischenmenschliche verlegten Susanne und Lena Jacobi ihren humoristischen Kaffeeklatsch. "Freundinnen müsste man sein" sangen sie und tauschten sich über die Probleme verheirateter Frauen aus. Warum die oft mehr wiegen würden als unverheiratete, wollte Lena Jacobi wissen. Na, weil die Single-Frauen abends einen leeren Kühlschrank vorfinden und ins Bett gehen. Und die Verheirateten finden nichts im Bett - und gehen deshalb zum Kühlschrank.
Ernsthafter wurde es bei der Verleihung des Ehrenordens, vom KV Ruck Zuck 2015 erstmals vergeben. Diesmal erhielten ihn die Hermeskeiler Eheleute Karl und Katharina Heil "für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement", wie Vereinschef Jörg Hartig erklärte. Das Paar trage seit 15 Jahren dazu bei, mit seiner privaten Stiftung Kultur, Kunst, Bildung und Umweltschutz in der Region zu fördern.
Für Stimmung sorgten auch die Gäste aus Beuren, Nonnweiler und vor allem Reinsfeld. Deren Prinz Christian II. lieferte sich einen amüsanten Schlagabtausch mit Sitzungspräsident Erich Jacobi, dem er dessen Trierer Wurzeln vorwarf. Jacobi konterte: "Sei ruhig, wir haben dir deine Hermeskeiler Prinzessin geliehen."
Glänzende Leistungen zeigten die Tänzer, die schon allein durch ihre große Zahl beeindruckten. Die Juniorengarde wechselte vom bunten Samba-Outfit in lässige Hip-Hop-Hosen und ließ Konfetti regnen. Die Frauen stürmten als blutsaugende Läuse die Bühne. Und das Männerballett warf sich zum krönenden Abschluss die Putzkittel über, turnte athletische Turnübungen mit den Schrubbern und tanzte am Ende im Glitzerfummel. Zugabe programmiert.
Termine: Gaudi Night, Samstag, 6. Februar, 20.11 Uhr, Hochwaldhalle; Montag, 8. Februar, 14.11 Uhr, Rosenmontagsumzug, ab 16 Uhr Party, Hochwaldhalle.

Fotostrecke online auf:
volksfreund.de/fastnacht

Die weiteren Aktiven:
Elferrat, Bambinigarde (Trainerinnen: Marie Hartig, Vanessa Haak), "Käspitt" Helmut Schmitt, Solomariechen Lucy König, Juniorengarde (Trainerin: Anna Haag), Müllmänner (Dominic Winter, Björn Diemer), Jugendgarde (Trainerin: Marina Klässner), Lena Jacobi (Gesang), Prinzengarde (Trainerinnen: Helena Feilen, Franziska Zimmer), "Strohwitwer" Daniel Bredel, Juniorengarde (Trainerin: Dunja Resch)Extra

Drei Damen ziehen im Hermeskeiler Hallenbad ihre Bahnen in irrem Tempo: "Warum schwimmt ihr denn so schnell?" Antwort der ersten: "Ich war Rheinland-Pfalz-Meisterin." Antwort der zwei anderen: "Wir waren Prostituierte in Venedig und haben dort Hausbesuche gemacht." Aus der Büttenrede der zwei Müllmänner