Ich bin (k)ein Berliner, ich bin ein Dauner

Ein Zentrum der Berliner-Produktion ist die der Dauner Landbrotbäckerei. Dort werden täglich rund um die Uhr etwa 560 000 Stück gebacken.

Daun. Mmmh, der schmeckt! Ob nun einfach Berliner oder Berliner Pfannkuchen, Ballen oder Krapfen, egal wie er in deutschen Landen genannt wird, die etwa 70 Gramm schwere Kalorienbombe ist gerade in der fünften Jahreszeit sehr beliebt. Aus Mehl, Zucker, Frischei, Wasser, etwas Salz und Marmelade wird die Leckerei im Dauner Werk täglich hunderttausendfach in Erdnussfett gebacken.

Seit der Übernahme der Dauner Landbrotbäckerei Engelberth durch die Bär Brot GmbH im Juli 2008 werden alle Berliner des Unternehmens in der Großbäckerei in Daun gebacken. "Es wurden zwar auch Produkte von uns verlagert, aber im Schnittbrotbereich haben wir deutlich mehr bekommen", sagt Betriebsleiter Josef Grewe. Der Betrieb habe sich insgesamt recht positiv entwickelt, weil neue Märkte hinzugekommen seien, und die Produkte kämen bei der Kundschaft auch gut an.

Die Berlinerproduktion sei sogar auf das Doppelte gestiegen. Grewe ergänzt: "Der Berliner kennt keine Wirtschaftskrise. Berliner essen ist eine Tradition, in der Karnevalszeit essen Leute Berliner, die sie sonst das Jahr über nicht anrühren." In Spitzenzeiten laufen bis zu 560 000 der fruchtig gefüllten Ballen von den drei Backstraßen in der Fabrik - gearbeitet wird täglich rund um die Uhr.

Rezeptur seit zehn Jahren unverändert



Dass gerade in Daun wohl die meisten Berliner Deutschlands hergestellt werden, hat von Unternehmensseite logistische, aber auch qualitative Gründe. Die Dauner Berliner haben einen guten Ruf und gehen täglich bei großen Discountern sowie Supermärkten von Frankfurt bis Düsseldorf massenweise über den Ladentisch.

Für Qualität, die im Mund zergeht, dafür braucht es ein gutes und genau ausgeklügeltes Herstellungsverfahren mit besten Zutaten.

"Bei der Qualität der Rohstoffe gibt es für uns keine Kompromisse, da wird nur das Beste eingekauft. Wir sparen nicht am Herstellungsmaterial und arbeiten so etwa nur mit Frischei und besten Zutaten. Die Rezeptur unserer Berliner ist übrigens seit rund zehn Jahren unverändert, da haben wir anscheinend den Geschmacksnerv genau getroffen, denn das Gebäck kommt überall gut an", erzählt Betriebsleiter Grewe.

Schwierig wird es jedoch in den Spitzenzeiten vor Karneval, zusätzliche Mitarbeiter zu bekommen. "Es ist für uns schon ein Problem, für diese Wochen genug Personal zu haben, die Bereitschaft dazu ist einfach nicht mehr gegeben", bedauert Grewe. Nur sechs Mitarbeiter hat das Unternehmen aus der Region zusätzlich bekommen, weitere 20 Mitarbeiter wurden von einer Leiharbeitsfirma geordert. Extra Der Berliner, auch Berliner Pfannkuchen genannt, ist ein etwa faustgroßes Gebäck, das schwimmend in Fett ausgebacken wird und aus süßem Hefeteig mit einer Füllung aus Konfitüre besteht. Gefüllt wird das Gebäck mit Pflaumenmus oder Konfitüre, und zum Schluss wird es mit Puderzucker bestreut. In Schmalz gebackene Hefeballen sind laut Wikipedia im norddeutschen Raum schon für das 16. Jahrhundert belegt. Einer Legende nach wurden Berliner Pfannkuchen aber 1756 von einem Berliner Zuckerbäcker erfunden.

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