Jecken finden Unterschlupf in Ex-Bank

Kein Platz für die Konzer Karnevalisten? Nachdem die Besitzer von drei leer stehenden Geschäftslokalen ihre Räume auch nicht gegen Mietzahlung für die Abschlussfete nach dem Zug hergeben wollten, fanden die Hauptorganisatoren Achim Rohn und Prinz Jürgen I. (Feltes) schließlich Unterschlupf in der ehemaligen Deutsche-Bank-Filiale am Markt.

 Vor dem bunten Umzug muss noch viel Handarbeit geleistet werden: Prinz Jürgen I. (Feltes) und Hauptorganisator Achim Rohn (von links) bereiten Teile des Konzer Stadtprinzenwagens vor. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Vor dem bunten Umzug muss noch viel Handarbeit geleistet werden: Prinz Jürgen I. (Feltes) und Hauptorganisator Achim Rohn (von links) bereiten Teile des Konzer Stadtprinzenwagens vor. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Ausgerechnet in der heißen Phase ihrer Vorbereitungen auf die drei tollen Tage gefror den Hauptorganisatoren des Konzer Karnevals das Lächeln. Der Grund: Sie fanden keinen ausreichend großen Saal für ihre Abschlussfete. Aber der Zug zieht durch die Stadt (Start Sonntag, 22. Februar, 13.11 Uhr in Karthaus). Und am Ende wird auch gefeiert - allerdings ein wenig kleiner als ursprünglich vorgesehen. In die Suche von Hauptorganisator Joachim Rohn und Prinz Jürgen I. (Feltes) nach einem geeigneten Saal oder gar einer Halle hatten sich zwar vermittelnd, letztlich aber vergeblich Ex-Bürgermeister Winfried Manns und sein Nachfolger Karl-Heinz Frieden eingeschaltet. Das grundsätzliche Problem, Närrinnen, Narren und Narretei eine angemessene Behausung für die traditionelle Abschlussfete zu beschaffen, hatte sich bereits in der Vergangenheit, nach dem Abriss der Beethoven-Halle, abgezeichnet: Ausreichend große Hallen standen und stehen im Schulzentrum zur Verfügung, sind aber für die Feier-Zwecke der Karnevalisten nur wenig geeignet. Sie sind rund anderthalb Kilometer vom traditionellen Auflösungsort (Marktplatz) des Fastnachtsumzugs entfernt, eine Strecke, von der Achim Rohn sagt: "So weit läuft niemand nach dem Ende des Zugs, denn er hat ja auch noch den Rückweg vor sich..." Hinzu kommen logistische und Personal-Probleme wie Auf- und Abbau der Hallen-Möblierung oder Schutzmaßnahmen für die empfindlichen Hallenböden (der TV berichtete). Und ein Zelt als Ausweichquartier auf dem Marktplatz? Rohn: "Das kostet einige tausend Euro, eine Ausgabe, die wir uns nicht leisten können." 2008 war die aufgegebene Lidl-Filiale an der Lichtsmühle Schlussfeten-Quartier. Doch in diesem Jahr winkten die Eigentümer trotz des kommunalpolitischen Vermittlungsversuchs ab. Negativ wurden auch die Anfragen bei den Eigentümern der aufgelassenen Edeka-Filiale und der leer stehenden früheren "Keramika" beschieden.

Als letzten Ausweg aus der Klemme machte Rohn die über das Erdgeschoss und die erste Etage verteilten Räume der früheren Deutsche-Bank-Filiale am Markt aus. Deren Eigentümer, die Erbengemeinschaft Winnebeck, verhinderte die drohende Pleite: Die fröhliche Abschlussfete geht auf dem Marktplatz und dort über die (fehlende) Bühne, wo bisher ernsthafte Bankgeschäfte abgeschlossen wurden. Achim Rohn und Prinz Jürgen I.: "Da müssen wir zwar auf Gardetänze verzichten, aber Platz zum Feiern ist allemal."

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