Bei diesem Umzug geht es ins Detail

Longkamp · 8000 Zuschauer staunen in Longkamp über den Einfallsreichtum der Teilnehmer. Und da es Nachwuchs gibt, wird es auch weiter Ideen geben.

 Im Blockhaus ist nichts mehr, wie es einmal war (links). Die Baggerbesatzung (rechts) hat einmal mehr exzellent gearbeitet. TV-Fotos (2): Clemens Beckmann

Im Blockhaus ist nichts mehr, wie es einmal war (links). Die Baggerbesatzung (rechts) hat einmal mehr exzellent gearbeitet. TV-Fotos (2): Clemens Beckmann

Foto: (m_mo )
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 Die Chinesen sind im Kaufrausch (links). Ob der Eiffelturm (rechts) auch ein Objekt ihrer Begierde ist? TV-Fotos (2): Clemens Beckmann

Die Chinesen sind im Kaufrausch (links). Ob der Eiffelturm (rechts) auch ein Objekt ihrer Begierde ist? TV-Fotos (2): Clemens Beckmann

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Longkamp Der Pumuckl ist da, die Maus und Benjamin Blümchen ebenfalls. "Das ist Zufall", sagt Ortsbürgermeister Franz-Josef Klingels auf die Frage, ob der Longkamper Fastnachtszug unter einem Motto steht. Es gibt allerdings seit Jahren so etwas wie ein Leitmotiv: eine Veranstaltung aufzuziehen, die zu den Topadressen in der Region zählt.
Die Crazy Flopper Poppers, zehn Handwerker und ein Lehrer, arbeiten seit Jahresanfang an einem Kettenbagger, der an das Jubiläum "85 Jahre Lego erinnert". Er ist aus Holz konzipiert, erinnert aber an das Spielzeug. Es sei ein bisschen aus der Mode gekommen, sagt Tommy Schommer. "We make Lego great again", steht neben einem Konterfei des amerikanischen Präsidenten. Bei vielen Zuschauern geht der Daumen nach oben. Eine Geste, die bei Donald Trump stört, in diesem Fall aber angebracht ist. In dem Bagger steckt allein Holz im Wert von 2000 Euro. Die Männer haben es aus eigener Tasche finanziert. Wer Interesse hat: Der Bagger steht nun zum Verkauf. Das gilt auch für den 7,80 Meter hohen Eiffelturm, den die Woodwheels Longkamp gebaut haben.
Die Männer um Dirk Schmitt haben schon im November mit dem Bau eines Brauereifahrzeuges begonnen, das an die 200 Jahre alte Geschichte der Bitburger Brauerei erinnert. "Das habt ihr doch gekauft", bekommt Schmitt öfter zu hören. "Nein, es ist alles selbst gebaut", sagt er. Und es läuft sogar die original Rundfunkwerbung aus den 1950er Jahren.
Vor dem Blockhaus hängt Reizwäsche an der Leine. "Im Blockhaus die Familie einst bei Essen saß. Da hat Man(n) heute ganz anderen Spaß", steht in großen Buchstaben am Wagen. Auf dem halten das "Schneeflittchen" und sieben Zwerge Hof. Der Tennisclub hat den Wagen gebaut. Er ist zum 30. Mai beim Umzug dabei. Die Wäsche sei echt, sagt Engelbert Kaiser. Wer sie sonst trägt, verrät er allerdings nicht. Eine Gruppe Jugendlicher aus Longkamp und Gonzerath will das Saufbähnchen, das bis in die 1960er Jahre an der Mosel fuhr, reaktivieren. In ihrem Sprachgebrauch heißt das upcyceln. Vorne zieht eine kleine Lok, dahinter fungieren junge Leute auf Inlinern als Kohle-, Speise-, Schlaf- und Getränkewagen. Sie schenken Wein aus Flachen ein, die mit einem Saufbähnchenetikett versehen sind. Es geht richtig ins Detail in Longkamp. Immer eine Augenweide sind die Fußgruppen. Der Kirchenchor kommt in Gestalt von Chinesen daher, die mit großen Geldscheinen winken und Objekte in der Region kaufen.

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