Nikolausmütze statt Karnevalskostüm

Trier · Im Dezember geht Karneval auch: Gestern, am 12. 12. 2012, ist das Stadtprinzenpaar mitsamt seiner Anhängerschaft von der Porta Nigra zum Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt gezogen. Dort haben sie an den Kinderschutzbund Trier eine Spende von mehr als 5000 Euro überreicht.

 Fußmarsch von der Porta Nigra zum Weihnachtsmarkt: Das Prinzenpaar Miriam Druckenmüller und Ralf Gieche mit seiner Gefolgschaft. TV-Foto: F. Vetter

Fußmarsch von der Porta Nigra zum Weihnachtsmarkt: Das Prinzenpaar Miriam Druckenmüller und Ralf Gieche mit seiner Gefolgschaft. TV-Foto: F. Vetter

Trier. Da hat das amtierende Stadtprinzenpaar kurz vor Ende seiner Regentschaft vielleicht noch den Grundstein für eine neue Tradition gelegt: Gestern marschierten sie mit ihren karnevalistischen Anhängern und der Stadtgarde auf dem Weihnachtsmarkt auf, nicht in närrischer Tracht, dafür aber mit Nikolausmütze. Und sangen fröhlich Weihnachtslieder: "Alle Jahre wieder", "Ihr Kinderlein, kommet" und "Kling, Glöckchen, klingelingeling".
Gleich zwei Hintergründe hatte die Aktion: eine Spendenübergabe - und ein altes Versprechen, das noch eingelöst werden musste. Noch-Prinz Ralf Gieche erklärte, was es mit Letzterem auf sich hat. "Als Prinz hatte ich richtige weiße Stiefel an, worüber sich der ein oder andere lustig gemacht hat. Und an Weiberfastnacht, als wir ja die ‚Chefs\' waren, haben wir uns auferlegt, dass am 12. 12. 2012 irgendetwas Karnevalistisches auf dem Weihnachtsmarkt gemacht wird - und dass manche in Gummistiefeln kommen müssen." Und so tauchten Andreas Peters und Stefan Feltes von der Arbeitsgemeinschaft Trie rer Karneval (ATK) dann tatsächlich auch in Gummistiefeln auf - bei eisig-kalten Temperaturen. "Ich spüre meine Füße nicht mehr", sagte Peters nach nicht mal einer Stunde.
Das karnevalistische Weihnachtstreffen am Schnapszahl-Datum sollte auch als Ersatz für den verschobenen Karnevalsauftakt am 11. 11. 2011 dienen. "Wir wollen heute humorvoll und trotzdem besinnlich in die Weihnachtszeit einsteigen", meinte Feltes. Und so marschierten die Narren von der Porta Nigra aus zum Weihnachtsmarkt - erst auf den Hauptmarkt und dann weiter auf den Kornmarkt, wo der Kochclub "alles wird gar" Kartoffelpuffer verkaufte. "Der Erlös kommt der Jugendarbeit der Karnevalsvereine und sozialen Zwecken zugute", so der Prinz.
Eine Sache lag dem Prinzenpaar aber ganz besonders am Herzen: "Unser großer Wunsch war es, ein soziales Projekt zu unterstützen", erzählte Prinzessin Miriam Druckenmüller. Während der Session sammelte das Prinzenpaar deshalb fleißig bei Verkaufsaktionen Geld - genau 5006,11 Euro sind zusammengekommen.
Die Summe haben sie jetzt an das Haus "Meine Burg" des Kinderschutzbundes in Trier übergeben, ein Projekt, das zum großen Teil von Spenden aus einer TV-Benefizaktion finanziert wurde. Die Aktion wurde auch von der Firma Quint unterstützt. Elke Boné-Leis vom Förderverein Kinderschutzbund Trier sagte: "Es um geht mehr als nur Helau. Ich als Nicht-Karnevalistin bin jetzt eine Überzeugte."Extra

Wenn ihr gestern auf dem Weihnachtsmarkt wart, habt ihr euch vielleicht über eine Gruppe von Menschen gewundert, die mit roten Nikolausmützen unterwegs waren. Die waren auf den ersten Blick womöglich nicht als Trierer Karnevalisten erkennbar, weil sie nicht wie sonst Kostüme getragen haben. Waren sie aber! Natürlich war auch das Trierer Stadtprinzenpaar dabei. Prinz und Prinzessin haben während der ganzen Session Geld gesammelt. Mehr als 5000 Euro - das ist ganz schön viel! Dieses Geld haben sie gestern auf dem Weihnachtsmarkt an das Haus "Meine Burg" des Kinderschutzbundes übergeben. Sie haben es also gespendet. Der Kinderschutzbund kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die Probleme haben. Das Haus "Meine Burg" steht in Trier-Nord und ist eine Anlaufstelle für Kinder in Not. Mit dem Geld können jetzt zum Beispiel neue Spielsachen gekauft werden. Das ist also eine gute Sache. eib

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