Prinzenpaare werben für Alkoholprävention

Die Polizeiinspektion Hermeskeil wirbt gemeinsam mit drei Karnevalsvereinen der Region für die Bob-Aktion des Trierer Polizeipräsidiums zur Verkehrssicherheit. In einer feuchtfröhlichen Runde bleibt einer - der Bob - nüchtern, um seine Freunde sicher nach Hause fahren zu können.

 Mit dem Leiter der Polizeiinspektion, Michael Wahlen (rechts), und Martin Weiler (links) vom Bob-Projektbüro werben drei Prinzenpaare für die Aktion des nüchternen Fahrens. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mit dem Leiter der Polizeiinspektion, Michael Wahlen (rechts), und Martin Weiler (links) vom Bob-Projektbüro werben drei Prinzenpaare für die Aktion des nüchternen Fahrens. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. (doth) Die Beamten der Polizeiinspektion (PI) Hermeskeil haben sich mit närrischen Tollitäten verbündet. Es geht um die Vermeidung alkoholbedingter Unfälle während der gerade beginnenden heißen Phase des Karnevals. Die Sauschder Burgbohzen aus Grimburg mit Prinzessin Pascale I. und Prinz Dennis I., Ruck-Zuck Hermeskeil mit Susanne II. und Erich I. sowie der Karnevalsverein Reinsfeld, der von Birgit I. und Georg I. regiert wird, wollen beim Vorzeigen von Bob-Schlüsselanhängern alkoholfreie Getränke zum Niedrigpreis anbieten.

Es ist die Belohnung für diejenigen, die an einem Abend nüchtern bleiben, damit bei der Heimfahrt nichts passiert. Einzige Bedingung ist: Es muss eine Gruppe mitfahren. Zehn Kappensitzungen und drei Umzüge veranstalten diese Vereine. Am Einlass liegen die Bob-Schlüsselanhänger bereit, die es auch bei Geldinstituten und der Polizei gibt.

Junge Fahrer am häufigsten in Unfälle verwickelt



Der Hintergrund der Aktion kann ernster nicht sein. Erst im letzten Jahr endete eine Trunkenheitsfahrt in Oberzerf für einen Fußgänger tödlich.

"Es kann zwar auch jeder Rentner Bob werden, aber gerade die jungen Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren sind am häufigsten in Alkoholunfälle verwickelt", bedauert PI-Leiter Michael Wahlen. Der Anteil dieser Gruppe am Unfallgeschehen hat im letzten Jahr im Vergleich zu 2009 um 33 Prozent zugenommen. Die Zahl der Verkehrstoten bei Alkoholunfällen stieg im gleichen Zeitraum von 39 auf 50. Jedes dritte Opfer ist 24 und jünger.

"Bob ist keine Abkürzung, sondern bezeichnet die Person, die nüchtern Verantwortung für Freunde übernimmt, die wieder sicher nach Hause kommen sollen", erklärt Martin Weiler vom Projektbüro des Trierer Polizeipräsidiums. Inzwischen gibt es 154 Lokale, die mit Sonderpreisen für alkoholfreie Getränke mitmachen. Erstmals kommen jetzt Karnevalsvereine hinzu, denn, so stellt der Vorsitzende von Ruck-Zuck, Jörg Hartig, fest: "Karneval ist ein Kulturgut und kein Saufgelage."

Die Karnevalisten in Reinsfeld gehen sogar noch einen Schritt weiter. Dort werden bei Kappensitzungen und dem Umzug Sicherheitskräfte eingesetzt, die nach verstecktem Alkohol suchen. "Im Rahmen des Hausrechtes ist das erlaubt", weiß PI-Leiter Wahlen. Die Polizei werde in der närrischen Zeit strenge Verkehrskontrollen durchführen, kündigt er an.

Weitere Informationen zur Bob-Aktion gibt es im Internet unter www.bob-trier.de

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