Rotkäppchen steht hoch im Kurs
Trier · Für die einen ein Graus, für andere eine Mission: Karnevalskostüme. Kaum jemand, der an Fastnacht unterwegs ist, kommt um das Thema herum. Als was verkleidet sich der Trierer dieses Jahr? Der TV hat sich umgehört, ob es einen Trend gibt.
Trier. "Meine Mutter hat mich nicht erkannt, da wusste ich, es hat geklappt", sagt Christian Go lumbeck und spricht von seiner Verkleidung als Avatar vor zwei Jahren. Von Kopf bis Fuß blau, mit spitzen Ohren und selbst gebasteltem Schwanz kam er dem Original aus dem Kinofilm optisch sehr nah. Und auch im vergangenen Jahr ließ sich der zweifache Vater von den Medien inspirieren: Harald Glööckler hatte in dem Zewener seinen Zwillingsbruder gefunden. "Ich finde es traurig, wenn man mit Jeans und T-Shirt zu einer Sitzung oder zum Umzug geht." Für dieses Jahr hat er bislang noch keine Idee, es wird aber nichts sein, was es im Laden zu kaufen gibt.
Originalität ist vor allem bei den jüngeren Karnevalisten gefragt. Als Cowboy oder Clown lockt man schon lange keine Prinzessin mehr aus der Sektbar. Schließlich bietet der Karnevalsmarkt von possierlich bis gruselig alles, was der Narr begehrt. Ob es in diesem Jahr einen klaren Trend gibt, ist schwer zu sagen.
Polarfleece ist gefragt
"Uns verraten die Leute nicht, was sie sich nähen", sagt beispielsweise Petra Fries vom Stoffmarkt Modemeter in Trier. Die Tatsache, dass sich Polarfleece besonders gut verkauft, könnte allerdings den Schluss zulassen, dass die Karnevalisten doch noch mit dem Winter rechnen. Dann ist man mit einem plüschigen Tierkostüm gut beraten. "Stinktier- und Rattenkostüme gibt es in diesem Jahr auch für Frauen, das ist neu", verrät Karoline Mertes vom Karnevalscenter Wittlich und räumt auch gleich mit dem Gerücht auf, dass weltraumkompatible Kleidungsstücke ausverkauft seien, weil das diesjährige Motto beim Rosa Karneval "Gays in Space" lautet.
Mit etwas Fantasie und Geschick findet man sein Outfit sogar im Baumarkt. So wird ein Maleroverall mit einigen Accessoires zu einem Astronautenanzug.
Aber auch wer sich als böser Wolf verkleidet, hat möglicherweise gute Karten: Alexandra Stoffel von der Bastelstube verrät, dass es bei den Dörfern im Umland offensichtlich märchenhaft zugehen wird. "Neben Fee und Elfe, die seit Jahren gutgehen, steht in diesem Jahr Rotkäppchen hoch im Kurs."
