Schweich. "Daran erkennt man, dass Karneval ist: Da darf sogar eine Hexe am Gottesdienst teilnehmen." Mit diesen Worten eröffnet Pfarrer Ralph Hildesheim lächelnd die Karnevalsmesse in der Pfarrkirche St. Martin, die auf Anregung des Schweicher Karnevalsvereis(SKV) jedes Jahr zu Ehren der lebenden und verstorbenen Karnevalisten gefeiert wird. Ein farbenfrohes Bild bietet sich den etwa 150 Besuchern der Messe: Das Schweicher Stadtprinzenpaar, Prinz Martin I. und Prinzessin Irmgard I., Gardemädchen in bunten Kostümen, Elferräte und Goldstücke des SKV, Elferräte und Regimentsmitglieder der Narrengilde Stadthusaren Schweich, der Präsident der IG Karneval Römische Weinstraße Walter Schmitz und eine Hexe, ihnen gilt der besondere Gruß des Pfarrers.
Mit sichtlich viel Freude werden die Gesänge der Gläubigen musikalisch begleitet: Johannes Wager (Gesang), Johannes Klar (Klavier), Stefan Butterbach (Trompete) und Kevin Staudt (Bass). Und Prinzessin Irmgard I. unterstützt den Gottesdienst - mit der Lesung; Werner Winnebeck spricht die Fürbitten.
Ein Hauch von Karneval zieht durch die Kirche, als Johannes Wagner das durch den Mainzer Karnevalisten Ernst Neger bekannt gewordene Lied: "Heile, heile Gänsje" anstimmt. Wagner ist mit Johannes Klar verantwortlich für die Musikzusammenstellung.
Doch den Vogel schießt Pfarrer Hildesheim selbst ab: Er trägt mit viel Würde seine Predigt in Reimform vor. Den Gottesdienstbesuchern fällt es immer wieder schwer, den spontanen Impuls zu unterdrücken, Applaus zu spenden. Erst am Ende des Gottesdienstes dürfen die Besucher ihre Begeisterung in Form eines kaum enden wollenden Beifalls ausdrücken.
Anschließend erzählt Hildesheim von "richtigen" Karnevalsmessen während seiner Kaplanszeit in Niederzissen, dagegen sei der Fastnachtsgottesdienst in Schweich doch recht brav gewesen. Die Schweicher sind sich einig: Mit diesem Pfarrer wird es noch viele schöne Gottesdienste geben. red