Sie flattert lose, die große Unterhose

Bitburg · Die Frisur sitzt, das Wetter hält. Und für kein Geld der Welt würden Bitburgs Möhnen darauf verzichten, die Dinge im Rathaus gerade zu richten. In Bitburg flattert das Weiber-Wahrzeichen, die große Unterhose, vom Mast - ab nun gibt es für die Narren keine Rast.

Bitburg. Sie sind so schön alt und kein bisschen leise, aber weise machen sie sich noch schnell schön. Und nutzen vor der Revolution im Frisiersalon Hautmann den Fön. Ein, zwei Gläschen Sekt dazu, fortan gibt\'s für die Weiber keine Ruh\'. Ein Narr, wer Böses dabei denkt, wie Obermöhn\' Margot Hubert ihre Gefolgschaft gen Rathaus lenkt. Dort frohlockt Bürgermeister Joachim Kandels und seine Leute.
"Heute", sagt einer der Stadtsoldaten, "werden die es nicht schaffen, auch wenn sie ihre Rauscheröcke raffen". Aber die Revolutionärrinen wissen, wie es geht, bis ihr Wahrzeichen wieder vom Maste weht.
Der Bürgermeister gibt nicht einfach klein bei: "Liebe Möhnen, heute will ich euch verwöhnen", tönt er zufrieden und will die Weiber durch einen Parcour unlösbarer Aufgaben schieben. "Circus Halligalli" nennt er das - und siehe an: Es macht den Möhnen Spaß. "Im Rathaus gibt es zum Glück den Joachim, unser bestes Stück", erklärt die Obermöhn\' vor großer Gästeschar. 300 Leute sowie Dreigestirn und Kinderprinzenpaar sind da.
Hat die Stadt sonst schützende Soldaten aus Amerika, macht sich das Team um Joseph D. McFall diesmal vor dem Tore rar. Sie helfen den Weibern ganz Gentleman - der neue Commander ist ein Möhnen-Fan! Ob Pfeilwerfen, Drahtseillaufen oder mehr: Dem Militär fällt das alles nicht schwer. Die Damenwelt ist ganz entzückt - diese Unterstützer sind ihr Glück!
Da muss auch Kandels kapitulieren und wenig später den Weibern gratulieren. Sein letzter Hoffnungsschimmer: "Den Schlüssel bekommen sie nimmer." Doch auch das meistern die Möhnen ganz unerschrocken. Zur Freude der Narren, die anschließend im Rathaus rocken.
Im Saal bei Sekt und Wein singt das Dreigestirn zur Siegesfeier fein. Alles schunkelt, tanzt und ist guter Dinge. Auf dass es den Narren weiter gelinge, die Stadt bunt und lustig zu machen. Dann gibt es auch auf dem Ring mal was zu lachen. Am Sonntag rollt der große Zug mit Kamellen satt und genug. Seid also froh und übt den Schlachtruf "Bebursch Altjoh!"
Fotostrecke und mehr im Internet unter
volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort