Tänzerisches und verbales Feuerwerk

Ein Elferrat in Richterrobe und schwedische Gardinen an der Wand: Der Hau-Ruck Saarburg ist mit der "KrimiNacht" in den Sitzungskarneval gestartet. Fast fünf Stunden lang begeisterten rund 120 Aktive das Publikum in der ausverkauften Stadthalle.

Saarburg. Eines muss man dem Hau-Ruck Saarburg lassen: Das Motto des Abends, KrimiNacht, wurde wieder einmal von vorne bis hinten durchgezogen. Schon am Eingang gab es Polizeipräsenz und Personenkontrolle samt Metalldetektor. Schließlich war am Nachmittag eine Leiche in der Stadthalle entdeckt worden, so die Geschichte. Unter Verdacht: Die Gäste der ersten Sitzung in der ausverkauften Stadthalle. Durch die fast fünfstündige "Verhandlung" führte Sitzungspräsident Johannes Kölling. Und die hatte es in sich: Kriminell wortreich war das Programm des Hau-Ruck. Der Abend zeigte vor allem eines: Saarburg braucht sich in Sachen Karneval nicht vor den Großen zu verstecken. Das gilt für die Tänze und Gesangseinlagen ebenso wie für das Bühnenbild und für die Redebeiträge.

Bei diesen stand das Saarburger Stadtgeschehen immer wieder im Mittelpunkt. Vom Bau der Pflegeheime in Beurig über das Stadtteilzentrum Beurig bis hin zu den "zwölf Aposteln", die gefällt wurden - alles, was Saarburg in den letzten Monaten bewegt hatte, kam auf den (Verhandlungs-)Tisch. Stadtbürgermeister Jürgen Dixius, den "Ober-Staadt-Anwalt" Peter Merten in seinem Plädoyer als "hyperaktive Innovationsmaschine" bezeichnete, bekam dabei ebenso sein Fett weg wie die Berliner Politprominenz, gegen die aber ungleich härter argumentiert wurde: "An des Wählers letzter Stelle surft der Guido jetzt die Welle." Aber nicht nur der Ober-Staadt-Anwalt brachte den Saal zum Kochen. Auch die Urgesteine Berthold Kramp als detektivischer Rathaus-Telefonist und Andreas Jager als Bauunternehmer hatten das Publikum auf ihrer Seite. Jager schloss den Redenreigen mit seinen Ansichten zu den vielen Saarburger Baustellen und der Vision von der "Mega-City Beurig 21". Fehlen durften bei alledem natürlich auch nicht kleine karnevalistische Giftpfeile in Richung Irsch. Ganz ohne Worte kam hingegen das Sorglos-Theater (Leitung: Rainer Kind) mit einer von starker Mimik und tollen Kostümen geprägten Kurz-Krimigeschichte aus. Die "Panzerknacker" sorgten kurz vor Ende musikalisch dafür, dass die Gliedmaßen für die lange Tanznacht gelockert wurden.Die weiteren Aktiven Elferrat, Mini-Garde (Trainerinnen: Marion Lellig und Ulrike Klöckner), Juniorengarde I und II (Trainerin: Daniela Gillet), Drei Gefangene: Uwe Meyer, Ellen Merten, Nicolas Lellig, Tanzmariechen: Kathrin Jager, Inga Turbing, Räuber Hautzenplautz: Hardy Meyer, Hau-Ruck Chor, Slapstick "Harry und Stephan”: Hardy Meyer, Detlef Reinert, Zwiegespräch: Jutta Pfeiffer-Jungblut, Luitwin Fritz, Garde/Hau-Ruck-Ballett (Leitung: Daniela Gillet), Dissonante Tanten, Dorfpolizist: Alexander Krier, Band "Die Panzerknacker”, Programmaussschuss (Leitung: Johannes Kölling, Philipp Zilliken), Gastronomieausschuss (Leitung: Jutta Pfeiffer-Jungblut), Dekoteam (Leitung: Bettina Fisch, Anke Becker), Schminkteam, Technik und Bühnenassistenten (Leitung: Thomas Busalt), Die "Original Wunderländer” (Leitung: Edgar Becker, Gerd Reinsbach). Weitere Termine: 19. Februar, 25. Februar, 26. Februar

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