Karneval, Kiffer und Kita-Container

Trier-Pfalzel · In Pfalzel hat wieder die KV Palenzia das Sagen. Mit zahlreichen Gästen zelebrieren die Akteure eine Fastnacht wie zur Hippiezeit.

Karneval, Kiffer und Kita-Container
Foto: Karin Pütz (kap) ("TV-Upload P?tz"
 Schreckschraube statt Funkenmariechen? Kein Problem. Mit Humor nehmen die Pfalzeler auch die Namensverwechslungen von Hausmeister Thomas Schwinden. TV-Fotos (2): Karin Pütz

Schreckschraube statt Funkenmariechen? Kein Problem. Mit Humor nehmen die Pfalzeler auch die Namensverwechslungen von Hausmeister Thomas Schwinden. TV-Fotos (2): Karin Pütz

Foto: Karin Pütz (kap) ("TV-Upload P?tz"

Trier-Pfalzel Während anderenorts Turnhallen und Gemeindehäuser für Karnevalsveranstaltungen zur Verfügung stehen, muss der KV Palenzia 1997 für seine Kappensitzung viel Kreativität und Kohle investieren. Ort der Sitzungen 2017 ist ein Festzelt in der Sportanlage direkt an der Mosel. Der Feierlaune tut das jedoch keinen Abbruch.
"Flower Power weit und breit - der KVP zur Hippiezeit" lautet das Motto. Und das wird nicht nur optisch bedient - überall sind Menschen mit riesigen Joints am Hut zu sehen, viele tragen das Peacezeichen als Anhänger um den Hals. Auch die kleine Garde unter der Leitung von Lea Szyska bedient die Ära der 70er Jahre und lässt zu einem Abba-Medley die Beinchen fliegen.
Als nach diesem Start die Stadtprinzessin mit Gefolge eintrifft, sind die Besucher bereits bester Laune. "Um euer Publikum beneiden euch die anderen Karnevalsgesellschaften", sagt Jürgen Haubrich, Präsident der Prinzenzunft.
Michael Schmidt, Vorsitzender der Palenzia, führt in Hippietracht durch die Veranstaltung und klärt über den schlichten Orden des Vereins auf. Jenes Symbol des Friedens nämlich ist es, das den Beteiligten und Ehrengästen an diesem Abend verliehen wird. "Der landet nicht in irgendeiner Schublade", bringt es Michael Schmidt auf den Punkt und verleiht den ersten Orden des Abends an Gastredner Peter Behr. Dieser hatte zuvor in der Bütt als geplagter Ehemann von seiner Wohnungsrenovierung erzählt: Seinen auf Trierer Platt gereimten Vortrag bringt er so natürlich und witzig rüber, dass schon nach kurzer Zeit der ganze Saal den Refrain ergänzt: "Tapezieren is' schwer!"
Sebastian und Denise Gouin sorgen bei den über 200 Gästen mit ihrem Showtanz "Oriental Dream" für Begeisterung. Tanzleidenschaft und Können zeigt das Geschwisterpaar bei jeder Bewegung - und auch als Trainer haben sie ein Händchen, wie an den Tänzen der großen Garde zu sehen ist.
Deftig geht es hingegen beim Vortrag des "Pfalzeler Hausmeisters" Thomas Schwinden zu, der auch die Bütt für die Sitzung gebaut hat. Das Berufsbild des Proktologen ist nur eines der Themen, denen er sich widmet ("Sind das Gynäkologen mit Orientierungsproblemen?").
Beim Gastauftritt des "Chaos-Teams" aus Trier-West steigt die ohnehin gute Stimmung nochmals an. Ihr Showtanz auf ein Mallorca-Medley trifft den Geschmack des Publikums. Wie so eine Darbietung 50 Jahre später aussehen könnte, zeigen im Anschluss die "Schreckschrauben": Mit Krücken, Gehbock und Gesundheitsschuhen schleppen sie sich auf die Bühne und zelebrieren "staying alive" - ein gelungener Beweis, dass nicht nur die "jungen Dinger" mit viel Lebensfreude und Energie die Bühne rocken können. Auch die "Funky-Family" Pfeifer, Gaststar "Herminchen", die Showtanzgruppe Aach und Büttenredner Thorsten Schmitt sorgen für beste Unterhaltung, bevor die Pfalzeler Showtanzgruppe Partyalarm den Schlusspunkt setzt.

Mehr Fotos und weitere Berichte finden Sie in unserem Online-Special unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/fastnacht" text="www.volksfreund.de/fastnacht" class="more"%>

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