Polizei zufrieden: Trierer Jecken feierten auch nach dem Umzug friedlich durch die Nacht

Trier · Keine Festnahmen, keine Anzeigen wegen sexuellen Übergriffen, kaum Rangeleien, wenig Alkoholnotfälle, keine Unfälle im Umfeld des Umzugs: Auch in der späteren Nacht nach dem Karnevalsumzug durch die City ist es in Trier aus Sicht von Polizei und Rettungsdiensten ruhig geblieben.

 Trier. Bei strömemndem Regen aber ohne Sturm wurde der Rosenmontagszug in Trier mit 72 Fußgruppen, und Wagen am Samstag nachgefeiert. Der Zug begann in der Neustraße und endete an der Porta. Schirmherr Thomas Neises TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Bei strömemndem Regen aber ohne Sturm wurde der Rosenmontagszug in Trier mit 72 Fußgruppen, und Wagen am Samstag nachgefeiert. Der Zug begann in der Neustraße und endete an der Porta. Schirmherr Thomas Neises TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter



Update, Sonntag, 9 Uhr: Auch in der Nacht blieb es nach Angaben der Trierer Polizei in der Trierer Innenstadt sehr ruhig. "Es gibt nichts besonders im Zusammenhang mit dem Umzug zu vermelden", erklärte die Polizei am Sonntag auf TV-Nachfrage. Die feiernden Karnevalsjecken hätten sich äußerst positiv verhalten, sagte ein Polizeisprecher. Trotz gefüllter Gaststätten im Innenstadtbereich sei es lediglich zu kleineren, teils alkoholbedingten Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten gekommen. Diese hätten jedoch direkt vor Ort beigelegt werden können. Straftaten im Zusammenhang mit Fastnacht habe es in der Nacht keine gegeben.

Bis 22 Uhr kaum Probleme mit Schlägereien und alkoholisierten Jugendlichen

"Für diese außergewöhnliche Uhrzeit und die Sondersituation Karneval ist es sehr gut gelaufen", sagte Norbert Hausen, Leiter der Polizeiinspektion Trier. Bis 22 Uhr seien der Polizei, die mit rund 100 Beamten im Einsatz waren, vier Körperverletzungen bekannt geworden, davon eine gefährliche. Zwei Frauen seien gegen 21.25 Uhr auf dem Hauptmarkt in Streit geraten. Eine der Beiden habe nach bisherigen Erkenntnissen ihre Kontrahentin zu Boden gezogen und auf sie eingeschlagen und eingetreten. Festnahmen habe es bislang allerdings nicht gegeben. "Die Täter waren bereits weggelaufen", sagte Hausen.

Von zehn Besuchern des Umzugs hätte die Polizei die Personalien aufgenommen. Insgesamt sei es - für das Umfeld eines so großen Karnevalsumzugs - zu sehr wenigen Rangeleien, Belästigungen oder Beschwerden gekommen, sagte Hausen. Sexuelle Übergriffe habe es ebenfalls keine gegeben.

Die Videoüberwachung der Polizei in der City habe sich bewährt: "Bei der ein oder anderen beginnenden Rangelei, die unsere Beamten über die Videobildschirme beobachteten, konnten wir sofort Polizisten hinschicken, um die Situationen zu klären", sagte Hausen.

Sieben Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren seien mit Alkoholwerten zwischen 0,7 und 1,7 Promille in Obhut genommen worden, fünf von ihnen wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. Ein Erwachsener sei volltrunken und hilflos aufgegriffen worden.

"Uns fällt ein Stein vom Herzen", sagte Hausen. Dass der Abend so ruhig abgelaufen sei, sei auch das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit zwischen allen Kräften - Polizei, Ordnungsamt, Stadt, Feuerwehr, Sanitätern und Jugendamt.
"Die meisten Karnevalsjecken feierten friedlich. Sowohl für die Polizei, die Karnevalsjecken am Rand, als auch für die teilnehmenden Gruppen war der heutige Umzug ein gelungener Abschluss der Fastnachtstage".

"Zumindest bisher ist alles offenbar recht friedlich verlaufen", zog Oberbürgermeister Wolfram Leibe gegen 22 Uhr eine Zwischenbilanz. "Ich bin sehr froh, dass wir alle gemeinsam das als Stadt hinbekommen haben - auch, wenn es jetzt bestimmt doch wieder ein paar Bekloppte geben wird, die sich völlig betrinken werden."

Damit die Nacht weiterhin möglichst ruhig verläuft, bleibt die Polizei mit verstärkten Kräften im Einsatz. Auch die Rettungskräfte von Feuerwehr und Sanitätsdiensten sind aufgestockt worden. Ebenso bleiben - für mögliche weitere Alkoholnotfälle bei Jugendlichen - und das Ordnungsamt in den nächsten Stunden im Einsatz.

In den Straßen der City hat sich die Besuchermenge nach dem Ende des Karnevalsumzugs allerdings relativ schnell aufgelöst. Auf Hauptmarkt, in Simeon- und Fleischstraße, auf dem Kornmarkt und dem Viehmarkt war gegen 22.45 Uhr verhältnismäßig wenig los. In den Kneipen herrschte Betrieb, aber in den einschlägigen Betrieben am Korn- und Viehmarkt keine Überfüllung.

Auch von den Tonnen von Süßigkeiten, Dosen, Flaschen und Bonbonpapieren war schon eine Stunde nach Zugende in den Straßen nicht mehr viel zu sehen. Die Trierer Stadtreinigung war mit etlichen Kräften und Kehrmaschinen im Einsatz. "Von der Abfallmenge war es mit drei bis maximal vier Tonnen schon deutlich weniger als in den vergangenen Jahren, etwa ein Drittel, schätze ich", sagte der Leiter des Straßenreinigungsteams. Auch am Sonntagmorgen sind die Straßenreiniger nochmal im Einsatz. "Bis Sonntagfrüh um 10 Uhr, pünktlich zum Hochamt im Dom, werden die Straßen so gut wie komplett gereinigt sein", versprach Andreas Ludwig. Der Beigeordnete im Trierer Stadtvorstand hatte am Dienstag die Leitung der Task-Force übernommen, die für die kurzfristige Planung des Umzugs notwendig geworden war. Der ursprünglich für Rosenmontag geplante Umzug war kurzfristig wegen einer Sturmwarnung abgesagt worden. Am Veilchendienstag um 16 wurde der Ausweichtermin auf Samstagabend festgelegt. "Ich bedanke mich bei allen, die mitgeholfen haben, dass dieses schöne Umzug so kurzfristig umgeplant werden und stattfinden konnte!", sagte Ludwig.

Auch die Veranstalter - ATK-Präsident Andreas Peters und Zugleiter Stefan Feltes - sind zufrieden: "Die Straßen waren voll, in der Neustraße gab es kein durchkommen mehr - auch, wenn Petrus uns nass gemacht hat: Die Resonanz auf unseren Nachtumzug war überwältigend", sagte Feltes. "Wir danken allen für die super Zusammenarbeit", sekundierte ATK-Präsident Peters.

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