Viele Jahre, viele Kostüme und ganz viel Spaß

Wittlich · Er ist ein Mann der ersten Stunde bei der Wittlicher Narrenzunft Rot-Weiß und hat jahrelang mit seinen Beiträgen und verrückten Kostümen Kappensitzungen und Umzüge bereichert. Jetzt ist er 75 Jahre alt und möchte nach 32 Jahren in den karnevalistischen Ruhestand gehen.

Wittlich. Aus den Wittlicher Kappensitzungen ist Adi Kaspari kaum wegzudenken. In früheren Jahren mit dem Männerballett, in den vergangenen Jahren oft als Älsda vom Rollkopp oder zusammen mit Elfriede Ambrosius hatte er die Lacher immer auf seiner Seite. Einer der Höhepunkte seiner karnevalistischen Karriere war sein Auftritt als Guildo Horn 1995. "Die Leute waren wie verrückt", erinnert sich Kaspari. Diese Begeisterung ging nach den Kappensitzungen weiter. "Wo ich hinkam, ist das Lied gespielt worden", erzählt er weiter. Und er sei auf die Theke gestellt worden, um den Guildo zu spielen. Ein solches Maß an Begeisterung war ihm dann doch irgendwann zu viel.
Viele Auftritte hat der 75-Jährige in den vergangenen Jahren gehabt, meist mehrere bei einer Kappensitzung. Los ging es 1982 in der Bastenmühle. Die Bänkelsänger hatten aufgehört. Ein paar Fastnachtsbegeisterte taten sich zusammen und stellten eine Sitzung auf die Beine. Es gab Vorträge und sogar ein Männerballett, damals noch mit Jakob (Köbes) Ambrosius, Heinrich Marschall, Peter Krebs und Adi Kaspari. Es war der aus Norddeutschland stammende damalige Bürgermeister Helmut Hagedorn, der damals vorschlug, den Verein zu gründen und somit zur Entstehung der Narrenzunft 1983 beitrug. Zwei Jahre später zogen die Rot-Weißen schon ins Kolpinghaus. Kaspari schwebte weiterhin mit dem Männerballett über die Bühne. Seinen ersten Vortrag hielt er zusammen mit Wolfgang Heinz als geplagte Ehefrau. Auftritte mit Männern der Handballspielgemeinschaft mit der Play-Back-Show gehören zu weiteren Höhepunkten, vor allem im Jahr 1990, als die Einweihung der Stadthalle zum Thema wurde.
Das Stadtgeschehen ist bis heute das bevorzugte Thema Kasparis. Als eifriger Zeitungsleser sammelt er Ausschnitte, um die Themen später für seine Beiträge in Wittlicher Platt zu verarbeiten. Das macht er auch als Älsda vom Rollkopp, die erstmals mit der Melodie von "Eine Insel mit zwei Bergen" im Jahr 1996 aufgetreten ist. Mit diesem Lied verabschiedet sich die Älsda bei den diesjährigen Kappensitzungen von der Bühne, um den Kreis zu schließen.
Unter Lampenfieber leidet der passionierte Karnevalist kaum. Früher sei das noch anders gewesen. "Man muss im November anfangen", sagt er. Trotz aller Erfahrung: "Es ist schwer, dass es lustig rüberkommt.". So hatte er es im vergangenen Jahr nicht ganz leicht, als er gegen Ende der Sitzung mit Elfriede Ambrosius und Wolfgang Metzen als Dreigestirn aufgetreten ist, weil das Publikum im Saal zunehmend unkonzentriert wurde. Der Auftritt in derselben Formation bei der Katholischen Frauengemeinschaft war dagegen ein voller Erfolg.
Mit dem Dreigestirn will Kaspari auch in den Ruhestand gehen. Am Weiberdonnerstag machen Jungfrau (Kaspari), Prinz (Ambrosius) und Bauer (Metzen) traditionell Besuche in den Wittlicher Altenheimen. Ein letztes Mal geht es dann noch am Fastnachtssonntag mit dem Zug durch die Stadt.
Als Stäächermattes bei der Kirmes will Kaspari den Wittlichern aber weiter erhalten bleiben.

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