FDP mit politischem Erdbeben aus dem Parlament

Berlin · Nacktes Entsetzen bei den Freidemokraten: Erstmals in ihrer Geschichte ist die FDP aus dem Bundestag ausgeschieden - erdrutschartig und mit einem zweistelligen Minus. Damit wurde Schwarz-Gelb abgewählt. Auch die Zweitstimmenkampagne zulasten der Union verpuffte. Bereits bei der Bayern-Wahl und am Sonntag wahrscheinlich auch in Hessen erlitten die Liberalen ein Debakel.

Berlin (dpa) - Im Wahlkampf hatte die von Rainer Brüderle als Spitzenkandidat angeführte Partei versprochen, dass keine Steuern erhöht werden sollten. Die Liberalen wollten angesichts einer guten Konjunktur Schulden abbauen, den Haushalt sanieren und den Mittelstand stärken. Ein Dauerproblem waren seit 2010 anhaltend schlechte Meinungsumfragen, die hart an der Fünf-Prozent-Marke lagen. Zwei schwere Führungskrisen hatten zum Niedergang beigetragen.

Bei der Bundestagswahl zuvor hatte die FDP aus der Opposition heraus mit 14,6 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis. 2011 begann eine Serie von Verlusten bei Landtagswahlen. Sieben Mal blieb die FDP dabei unter fünf Prozent - zuletzt vor einer Woche in Bayern und jetzt wahrscheinlich auch in Hessen. Nach den letzten Misserfolgen regiert sie künftig wohl nur noch in Sachsen mit.

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