Sommertipps Sicherheit für die Urlaubskasse

Trier · Kreditkarte, Girokarte, Bargeld: Mit welchem Zahlungsmittel man im Urlaub zahlen möchte, sollte man sich im Voraus gut überlegen. In den Volksfreund-Sommertipps geben Verbraucherschützer Tipps.

 Wer auf Reisen geht, sollte einen Mix an Zahlungsmitteln dabei haben. Zu viel Bargeld ist allerdings nicht nötig.

Wer auf Reisen geht, sollte einen Mix an Zahlungsmitteln dabei haben. Zu viel Bargeld ist allerdings nicht nötig.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Auch im Urlaub braucht man Geld. Allerdings muss niemand große Bargeldbestände mit auf die Reise nehmen. In der Regel reichen 100 bis 200 Euro in bar für die ersten Ausgaben. Danach ist es meist günstiger, die Landeswährung direkt im Urlaubsland am Geldautomaten abzuheben, erklärt die Initiative Euro Kartensysteme. Wichtiger Tipp: Neben der Girocard/EC-Karte ist es ratsam, auch eine Kreditkarte dabeizuhaben. Die Kombination von beiden Zahlungskarten sichert eine hohe Akzeptanz für bargeldlose Zahlungen und Geldabhebungen weltweit.

Kommen die Zahlungsmittel im Urlaub weg oder werden gestohlen, ist es wichtig, sofort alle Karten sperren lassen (siehe Info). Bei Diebstahl muss zudem die Polizei informiert und Anzeige erstattet werden.

Bei der Berechnung der Urlaubskasse sollten Verbraucher darauf achten, dass die Kaufkraft des Euro je nach Land schwankt. Besonders günstig ist der Urlaub derzeit beispielsweise in der Türkei, in Polen, in Griechenland oder Mexiko. Das zeigen die jüngsten Zahlen der OECD, wie der Bankenverband mitteilte.

Doch was tun, wenn im Ausland das Lesegerät die Karte nicht akzeptiert? So sollten Urlauber schon vor Reiseantritt überlegen, welche Zahlungsmittel sie mitnehmen. „Ob Bargeld, Girokarte oder Kreditkarte: Jedes Zahlungsmittel hat im Ausland Stärken und Schwächen“, heißt es bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Und: „Setzen Sie nie auf ein einziges Zahlungsmittel!“

Bargeld:

Bargeld ist unkompliziert und nahezu überall akzeptiert. Doch rät die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz dazu, die Bargeldvorräte nie alle zu verbrauchen: „Teilen Sie Ihren Vorrat auf und deponieren Sie ihn an einem sicheren Ort wie dem Hotelsafe.“ Bargeld kann man mit der Girokarte (V-Pay oder Maestro), oft auch EC-Karte genannt, im EU-Ausland an Geldautomaten ziehen.

Girokarte/EC-Karte: Vermutlich sind Sie es in Deutschland gewohnt, dass das an den Geräten Ihrer Bank/Sparkasse kostenlos ist, ebenso wie bei anderen Geldinstituten, die sich zu Kooperationen zusammengeschlossen haben. Wenn deutsche Kunden jedoch einen Automaten im EU-Ausland nutzen, kostet das in aller Regel extra. Leider kann man nicht davon ausgehen, dass am Automaten auf zusätzliche Kosten hingewiesen wird. Das kann Ihnen sowohl in der Eurozone als auch in anderen Ländern passieren.

Wie auch in Deutschland können Reisende nicht überall mit Girokarte bezahlen. So wird ein Tante-Emma-Laden in Portugal wahrscheinlich nur Bargeldzahlungen annehmen. Es hängt also immer davon ab, welche Zahlungsmöglichkeit angeboten wird.

Wenn auf der Girokarte ein V-Pay- oder Maestro-Logo zu sehen ist, können Sie damit fast überall in der EU bezahlen. Aber: Die Händler sind nicht verpflichtet, alle Karten, die in der EU im Umlauf sind, als Zahlungsmittel zu akzeptieren. „Vergleichen Sie die Zeichen auf Ihrer Karte mit denen in Geschäften, Tankstellen oder am Geldautomaten“, rät das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland in Kehl.

Seit dem 13. Januar 2018 sind Aufschläge für alle gängigen Zahlungsmittel wie Überweisungen, Lastschriften und Kreditkarten grundsätzlich verboten, wenn sich der Zahlungsdienstleister des Zahlers oder des Zahlungsempfängers in der EU befindet. Wenn Sie allerdings Geld am Automaten abheben, können Ihnen weiterhin Gebühren berechnet werden. In EU-Staaten wie Frankreich, Österreich, Niederlande oder Luxemburg kostet das Geldabheben im Ausland jedoch nichts. Aber auch in anderen Ländern können die Kosten wegfallen, zumindest jedoch geringer sein, etwa wenn sich Kooperationen zwischen Banken verschiedener Länder gebildet haben, so wie zwischen den Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen und deren Partnerinstituten im Ausland. Darüber hinaus gibt es auch Angebote, die es den Kontoinhabern ermöglichen, weltweit Geldautomaten ohne Zusatzkosten zu nutzen. „Informieren Sie sich !“, lautet der Tipp der Verbraucherschützer.

Kreditkarte: Auch mit der Kreditkarte kann man am Automaten Geld abheben und außerdem in zahlreichen Geschäften und Restaurants bezahlen. Die Risiken bei Kreditkarten sind ähnlich denen der Girokarte: Es kann womöglich schwer sein, den Überblick über Kontobewegungen zu behalten. Außerdem kann es sein, dass man auf den Kosten sitzenbleibt, wenn Betrüger die Karte in die Finger bekommen und Geld abheben. Wichtig, so die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ist demnach, eine Geldkarte niemals aus der Hand zu geben und sie bei Verlust sofort sperren zu lassen.

Auch bei der Kreditkarte sollten sich Urlauber im Vorfeld darüber informieren, welche Gebühren beim Geldabheben und Bezahlen auf sie zukommen. Dabei gibt es auch hier drei Kostenfaktoren: erstens die Entgelte der eigenen Bank, zweitens der Wechselkurs bei euro-fremden Währungen, drittens die Entgelte des Händlers oder der Bank vor Ort. „Schauen Sie vorab in das Preisverzeichnis Ihrer Bank, ob Ihre Bank Ihnen Bearbeitungskosten berechnet oder nicht“, rät das Europäische Verbraucherzentrum in Kehl. Folglich lohne es sich in jedem Fall, die Preise und Leistungen genau zu vergleichen, da hier erhebliche Unterschiede bestehen können.

 Eine Bank- oder Kreditkarte sollte im Urlaubsgepäck nicht fehlen. Denn damit bekommen Touristen in der Regel auch im Ausland unkompliziert an Bargeld.

Eine Bank- oder Kreditkarte sollte im Urlaubsgepäck nicht fehlen. Denn damit bekommen Touristen in der Regel auch im Ausland unkompliziert an Bargeld.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

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