Frisch vereint in den Wahlkampf

Bei der Kommunalwahl 2009 wird in Gusterath eine in Vereinsform gegossene Freie Wählergruppe (FWG) um Sitze im Ortsgemeinderat und um das das Amt des Ortsbürgermeisters werben. In einer Mitgliederversammlung verabschiedete die bisherige Freie Wählergruppe Bläser eine Satzung und wählte den ersten Vorstand.

 Der Vorstand (von links): Marcel Schanen, Lydia Mohr, Kandidat Alfred Bläser, Vorsitzender Wilfried Forster, Andreas Mäs und Susanne Pesch. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Der Vorstand (von links): Marcel Schanen, Lydia Mohr, Kandidat Alfred Bläser, Vorsitzender Wilfried Forster, Andreas Mäs und Susanne Pesch. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Frisch vereint in den Wahlkampf
Foto: Friedhelm Knopp

Gusterath. "Aus formalrechtlichen Gründen mussten wir vor vier Jahren als FWG Bläser starten. Wenn wir nun die Namensbindung aufgeben und uns als Verein ,FWG Gusterath' konstituieren, können wir einprägsamer und deutlicher die Wahl angehen", sagte Wilfried Forster zur Begrüßung der rund 30 FWG-Anhänger und Interessierten. Zusammen mit Alfred Bläser hatte Forster vor vier Jahren die FWG als freien Zusammenschluss in Gusterath gegründet und formlos geführt.

Mit der neuen FWG in Vereinsform solle nun eine kommunalpolitische Plattform für alle interessierten Gusterather entstehen. Forster: "Diese FWG ist nur für Gusterath da - keine Partei gibt ihr die Richtung vor. Nur die Mitglieder entscheiden, was gemacht wird." Man sei dabei nach allen Seiten offen und werde je nach Lage auch mit den anderen Parteien zusammenarbeiten, denn auch "die Mitglieder dieser Parteien sind Gusterather".

Von den Anwesenden hatten 21 bereits vor der Versammlung ihren Antrag auf Mitgliedschaft im neuen Verein eingereicht - am Abend kamen nochmals sieben weitere Anträge hinzu. Einstimmig verabschiedeten die Versammelten schließlich die vorgelegte Satzung. Sie enthält dieselben Statuten wie die der Schöndorfer FWG.

Die Wahl des ersten Vereinsvorstandes leitete Rudolf Jakobs von der FWG Kasel. Alle Vorschläge wurden einstimmig angenommen. Einstimmig zum Kandidaten für das Amt des Ortsbürgermeisters nominiert wurde auch Alfred Bläser. Der 65-jährige Verwaltungsbeamte gehört seit 2004 dem Gusterather Gemeinderat an und ist seit rund einem Jahr Erster Beigeordneter. "Ein Programm stelle ich nicht auf - die Aufgabe des Bürgermeisters ist, für die Gemeinde da zu sein. Was gemacht wird, bestimmt der Gemeinderat", erklärte Bläser in seiner "Antrittsrede". Er dankte für das Vertrauen - und dem Wahlausgang am 7. Juni sehe er "mit Sportsgeist entgegen".

Der Vorstand der neuen FWG Gusterath: Vorsitzender Wilfried Forster, Stellvertreter Marcel Schanen, Kassenwartin Maria Schmitt (mit ihrer Zustimmung in Abwesenheit gewählt), Schriftführer Andreas Mäs, Beisitzerinnen sind Susanne Pesch und Lydia Mohr.

Meinung

Von Friedhelm Knopp

Der Wille zum Mitgestalten

Spürbare Aufbruchstimmung im Gusterather Gemeindesaal: Bürgerinnen und Bürger wollen die Entwicklung ihres Heimatortes mitgestalten und Probleme "vor ihrer Haustür" anpacken, ohne dabei in parteipolitische Richtungen sortiert zu werden. Schon bei der Wahl 2004 wurde die steigende Bedeutung der "Freien" im kommunalpolitischen Bereich deutlich - und dieser Trend scheint sich 2009 fortzusetzen. Die steigende Verdrossenheit am Parteiengezänk ist nicht gleichzusetzen mit allgemeiner Politikverdrossenheit. Gerade in der örtlichen Kommunalpolitik wird deutlich, dass bei vielen Bürgerinnen und Bürgern der Willen zur Mitgestaltung vorhanden ist - nicht aber die Lust, sich in ein Parteikorsett zwängen zu lassen. f.knopp@volksfreund.de

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