Gläubige des Bistums Lüttich pilgern nach Trier
Trier · 130 Gläubige aus dem Bistum Lüttich sind am Montag zum Heiligen Rock nach Trier gepilgert. Ihr Bischof, Aloys Jousten, stand der Eucharistiefeier in der Liebfrauenkirche vor. Das teilte das Bistum Trier mit.
(red) "Wir kommen aus verschiedenen Ecken Deutschlands und Belgiens, und der Heilige Rock führt uns hier zusammen. Im Gewand des Herrn ist Platz für uns alle, und wir dürfen uns wohl fühlen", sagte der Lütticher Bischof. In seiner Predigt wies Bischof Jousten darauf hin, dass in dem verlassenen Grab Jesu die Leinentücher gefunden wurden, die er getragen hatte: "Er ist also nackt auferstanden. Auch wir brauchen im Himmel keine Kleider. Wir werden von Gottes Liebe umhüllt sein und uns in dem unsichtbaren, von Gott gewobenen Gewand wohlfühlen." Dem Motto der Wallfahrt "Und führe zusammen, was getrennt ist" fügte er die Bitte "Halte zusammen, was zusammengehört" hinzu. Damit bezog er sich auf die Einheit der belgischen Pfarrverbände.
Zur großen Pilgergruppe aus dem Bistum Lüttich gehörte Anna Maria Jost aus Eupen. "Ich freue mich, den Rock zu sehen. Unabhängig davon, ob er nun echt ist oder nicht, ist er für mich ein Sinnbild der Einheit der Menschen", sagte die 70-Jährige. Sie kommt aus dem Heimatdorf des Bischofs und war besonders begeistert, dass Jousten mit der Gruppe im Bus von Lüttich nach Trier gefahren ist. "Wir sitzen eben alle in einem Boot", fügte ihre Freundin Marlene Kremer hinzu und lachte.
Auch die 90-jährige Barbara Berners war mit der Pilgergruppe aus Belgien gekommen. Die Frau aus St. Vith war schon 1959 zur Wallfahrt in Trier. "Ich erinnere mich noch an die langen Schlangen vor dem Dom, da haben wir heute etwas mehr Glück", sagte sie. Ihre Tochter hat sie überredet, mitzufahren: "Schließlich hatte ich damals noch nicht die Chance, den Rock zu sehen." Für sie ist der Besuch im Dom etwas ganz Besonderes: "Jesus hat in diesem Rock gewirkt. Das Gewand erinnert an die Aufgabe, die er uns gegeben hat: zu einer Einheit zu werden."
Die Pilgerfahrt des Bistums Lüttich geht auf eine Privatinitiative zurück. Hildegard Schneiders hat sie organisiert: "Ich bin total gerührt. Die Organisation hier ist super, und auch der Kontakt im Vorfeld war sehr nett. Auf jede Frage, die ich per E-Mail geschickt habe, bekam ich prompt eine Antwort."
