Heilig-Rock-Wallfahrt: Schon 120.000 Pilger angemeldet

Trier · Für die am Freitag beginnenden Heilig-Rock-Wallfahrt haben sich bislang rund 120.000 Pilger angemeldet. „Das ist ein sehr gutes Zeichen“, sagte am Dienstag Wallfahrtsleiter Georg Bätzing.

Von den 960 angemeldeten Pilgergruppen kommen 65 aus dem Ausland. Die weiteste Anreise nach Trier haben Gläubigengruppen aus Bolivien, Brasilien und den Philippinen. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass bis Mitte Mai rund 700.000 Pilger den Heiligen Rock sehen wollen.

270 Gruppen haben sich als Fußpilger und 120 als Fahrradpilger angekündigt. "Ich freue mich auf die Vielfalt der Begegnungen", sagte Bischof Ackermann. Er spüre überall "eine große Vorfreude und Gespanntheit" auf die Zeit. Insgesamt rechnet das Bistum bis zum 13. Mai mit 500 000 Pilgern aus aller Welt.

Am Freitag wird der Schrein enthüllt, in dem der Heilige Rock erstmals seit 16 Jahren wieder zu sehen ist. Das Gewand soll Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben. Es ist eine Jubiläums-Wallfahrt: Erstmals war der Rock vor 500 Jahren gezeigt worden. Zur Wallfahrt 1996 kamen rund 700.000 Pilger.

Die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche will Bischof Stephan Ackermann bei der anstehenden Heilig-Rock-Wallfahrt nicht ausblenden. „Wir feiern ja hier nicht ein vierwöchiges religiöses Straßenfest“, sagte Ackermann, der auch Missbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche in Deutschland ist, am Dienstag in Trier. Das Thema bleibe präsent: „Es gehört zum Ernst der Situation, in der wir stehen.“ So werde es in den Gottesdiensten der Wallfahrt auch immer wieder Fürbitten für die Opfer sexueller Gewalt geben.

Ackermann räumte ein, er habe sich das "Zugehen auf die Wallfahrt entspannter vorgestellt". Er habe sich die Zeit davor "eigentlich äußerlich und innerlich freigehalten", sagte der Bischof. Er war in den vergangenen Wochen wegen der Beschäftigung pädophiler Priester im Bistum Trier in die Kritik geraten. "Ich habe nie gesagt, dass wir mit dem Thema Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs durch sind. Ich bin überzeugt, dass es nicht so ist", sagte er. sey/dpa

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