"Jesus ist überall"

Mit staunenden Augen stehen die Kinder von der Kindertagesstätte St. Agritius vor dem Dom. Obwohl sie die Kirche kennen, entdecken sie viel Neues. Wie die anderen 6600 Kinder, die aus dem gesamten Bistum an zwei Tagen nach Trier und Gott ganz nah kommen.

Trier. "Seid herzlich willkommen! Ich wünsche euch einen tollen Tag, an dem wir mit Jesus in der Mitte ein großes Fest feiern wollen", begrüßt Adele Lösel, seit 1996 als ehrenamtliche Helferin bei den Heilig-Rock-Tagen dabei, jede einzelne Kindergarten-Gruppe freundlich vor dem Dom-Portal. "Das ist wichtig, damit es für die Kinder ein schönes und bleibendes Erlebnis wird. Auch wenn ich nach so einem Tag heiser bin."

Die Kinder von der Trierer Kita St. Agritius sind die Ersten, die am Montagmorgen in den Dom gehen. Noch ist es dort still. Doch schon eine halbe Stunde später ist in der Kirche viel los. Kita-Leiterin Schwester Sabine und die Erzieherinnen führen ihre Kinder zu einer der beiden Bistums-Karten. Dort können sie ein gelbes Fähnchen an die Stelle stecken, wo ihre Kita liegt. Noch ist dort alles frei, aber Trier finden die Kinder schnell und markieren die Stelle, bevor Maria Thetard, Erzieherin in der Kita St. Wendelin in Konz-Niedermennig, sie auf eine Tour durch den Dom abholt.

Als Erstes geben die Kinder ihre gemalten Bilder von Jesus im Westchor ab. Die werden dort mit allen anderen Bildern auf riesige Stoffbahnen geheftet. Vorbei am Taufbecken geht es zum Altarraum. Und dort gibt es schon den ersten Stau. Eine andere Kita ist schon dort und singt ein Lied darüber, wie groß Gottes Liebe ist. Jakob, Titus und die anderen Agritius-Kinder singen einfach mit. Staunend betrachten sie den Altar, dann steigen sie die Stufen zur Heilig-Rock-Kapelle hinauf. "Jesus ist überall", sagt Jakob Reichert (5). Und dass dort oben das Gewand von Jesus ist, weiß er auch.

An der Kapelle drücken sich die Kinder die Nasen platt



Und dann sind sie in der Kapelle, drücken sich die Nasen an den Glasscheiben platt. "Wenn ihr neun Jahre alt seid, ins dritte Schuljahr und zur Kommunion geht, dann könnt ihr den Heiligen Rock sehen", tröstet Schwester Sabine die Kinder, die ihn gerne jetzt schon gesehen hätten. Und noch einen Trost gibt es: die Suche nach den Dom-Mäusen im Westchor. Die haben die Kinder schnell entdeckt. "Toll war das", sagt Jakob, der sich beim Frühstück im Pilgerzelt erst einmal stärkt. Denn als Nächstes gehen er und die anderen zwölf Kinder in einen Workshop. Dort erzählen Hedi Eilens und Jutta Petry-Zeckey von "Daniel in der Löwengrube".

"Die Tage sind gut organisiert, und das ist ein tolles Erlebnis für die Kinder. Die religiöse Erziehung ist ein Schwerpunkt in unserer Kita, und wir kommen jedes Jahr mit einer Gruppe zu den Heilig-Rock-Tagen", sagt Schwester Sabine. Damit alles reibungslos funktioniert, dafür sorgt Georg Binninger, Leiter der Abteilung Erziehung und Beratung im Bischöflichen Generalvikariat. "Aber ohne viele ehrenamtliche Helfer ginge das gar nicht", sagt Binninger. Über 250 Dom-Führungen und mehr als 173 Workshops gibt es an zwei Tagen. "Drei Tage nach der Ausschreibung im Januar waren wir schon ausgebucht", sagt Binninger. "Die Kinder sind begeistert, obwohl es für sie auch anstrengend ist. Aber von der Zugfahrt bis zum Abschlussgottesdienst ist es für sie ein tolles Erlebnis.

Haben Sie Fotos, Videos, oder auch Gedanken zu den Heilig-Rock-Tagen? Dann schicken Sie uns diese per E-Mail oder MMS an heiligrock@volksfreund.de. Wir veröffentlichen Ihre Impressionen dann unter http://heiligrock.blog.volksfreund.de. Die Texte sollten eine Länge von 900 Zeichen nicht überschreiten. Name und Wohnort nicht vergessen.

Die Termine von heute finden Sie unter der Rubrik "Heilig-Rock-Tage" auf Seite 15.

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