Josefsschwestern geben Einblick in ihre Spiritualität

Trier · Ungewohnte Klänge in der St- Antonius-Kirche am Trierer Viehmarkt. In der Stationskirche weit weg vom Wallfahrtstrubel rund um den Dom singen bolivianische Josefsschwestern Berufungslieder aus ihrer Heimat. Wo zuerst nur drei, vier Schwestern leise singen, begleitet von der Gitarre, sammeln sich schnell Neugierige.

 Die Josefsschwestern geben Einblick in ihre Spiritualität.

Die Josefsschwestern geben Einblick in ihre Spiritualität.

Foto: Bistum Trier

Einige Wallfahrer sind darunter, erkennbar an Halstüchern. Aber auch Touristen und Helfer lassen sich ansprechen von den Josefsschwestern, die mit ihrem Angebot am Donnerstag und Freitag ihre Arbeit vorstellen wollen. "Unaufdringlich aber einladend", wie es einer der Schwestern sagt. Mit dem Gesang und ihren Gebeten wollen sie aber aber auch um neue Berufungen für den Dienst in der Kirche bitten.

"Auch heute werden nach wie vor Menschen gebraucht für den Dienst am Reich Gottes und am Menschen, das ist heute so aktuell wie zu Jesus Zeiten", erklärt Schwester Remigia Ternes, Generaloberin der Josefsschwestern und verweist auf Stellwände, die vom Wirken der Schwestern in Deutschland und Bolivien erzählen. "Exerzitientätigkeit, pastorale und soziale Tätigkeit" steht da. In Bolivien haben die "Hermanas de San José de Tréveris" vor allem Schwerpunkte in der Sozialarbeit: "Bildungsarbeit für Frauen, Kinder und Jugendliche", erklärt die Generaloberin, bevor sie sich wieder dem Singkreis zuwendet. Dort werden derweil Bibelstellen zitiert, die mit dem Thema Berufung zu tun haben, zum Beispiel die, in der Jeremia zum Propheten berufen wird, erst zurückschreckt, dann aber doch annimmt. Die Schwestern laden auch dazu ein, gemeinsam über die persönliche Berufung jedes Einzelnen zu sprechen und geben Einblick über ihre eigene Berufungsgeschichte.

Schließlich lassen sich etliche Besucherinnen auch von einer zunächst ganz einsam vortanzenden Josefsschwester zu einem gemeinsamen meditativen Kreistanz einladen. "Diese Übung zu bolivianischer Musik ist eine Hilfe für ein gelingendes Lebens", erklärt Schwester Remigia, "deshalb wollen wir das auch den Menschen weitergeben. Denn dazu sei die 1891 gegründete "Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef" vor allem da: Um gemeinsam mit anderen Suchenden vom Glauben her eine Antwort zu finden auf die vielen Fragen des Lebens.

Im Anschluss an den Gesang und Tanz bieten die Schwestern auch ein Bibelgespräch, Bildmeditation, Wahrnehmungsübung und um 17 Uhr die Feier der Vesper an. Vielen Besucherinnen gefällt die Spiritualität der Schwestern, einige Zeit tanzen und singen weiter. Noch lange, nachdem der größte Teil der Gruppe zum Bibelgespräch ins angrenzende Pfarrhaus verschwunden ist, klingt noch die Gitarre durch die Kirche am Rande der Innenstadt.

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