Kein Bildschirm-Stopp für Gesine Schwan
Hamburg (dpa) · Die SPD-Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan wird auch in den Wochen vor der Bundespräsidentenwahl am 23. Mai in aktuellen ARD-Sendungen auftreten.
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) bestätigte am Dienstag, dass sie an diesem Freitag in der NDR- Talkshow „Die Tietjen und Dibaba“ zu Gast sein werde. Eine Sprecherin des Senders wies damit einen Zeitungsbericht zurück, nach dem Schwan bis zur Wahl nicht mehr in aktuelle Programme von ARD-Sendern eingeladen werde.
ARD-Chefredakteur Thomas Baumann betonte für die von der Politik- Koordination verantworteten Sendungen, es gebe „keinen Beschluss, dass Frau Schwan nicht eingeladen werden sollte. Bei redaktionellem Bedarf würde sie jederzeit angefragt werden.“ Dies gelte auch für den Unterhaltungsbereich, ergänzte eine ARD-Sprecherin.
Dagegen wird der Schauspieler Peter Sodann, der für die Linkspartei ebenfalls für das Präsidentenamt kandidiert, bis zur Wahl nicht in der Serie „Schloss Einstein“ im Kinderkanal (Ki.Ka) von ARD und ZDF vorkommen. Er spielt dort einen Schulamtsleiter. Der Sprecher des für den Ki.Ka zuständigen Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Stefan Mugrauer, bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Thüringer Allgemeinen“ (Dienstag). Zur Begründung verwies er auf eine MDR- Richtlinie, nach der Mitarbeiter und Schauspieler, die an einem Wahlkampf beteiligt sind, sechs Wochen vor der Wahl nicht am Mikrofon oder auf dem Bildschirm auftreten.
Mugrauer sagte außerdem, dass der MDR auch „Tatort“-Folgen mit Sodann als Kommissar Ehrlicher bis zur Wahl nicht wiederholen werde. Dazu verwies die ARD-Programmdirektion in München darauf, dass der nächste „Tatort“ mit Sodann im Ersten Programm ohnehin erst am 19. Juni auf dem Sendeplan stehe, also deutlich nach der Präsidentenwahl.