Klare Bestätigung für Moritz Petry

Irrel/Neuerburg · Moritz Petry (CDU) hat die Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Südeifel gewonnen. Auf den Alleinkandidaten entfielen 64,9 Prozent der Stimmen.

 Wahl gewonnen: Bürgermeister Moritz Petry (Mitte) verfolgt zusammen mit seinen Mitarbeitern Dagmar Lübeck und Jürgen Stadler die einlaufenden Ergebnisse. TV-Foto: Stefanie Glandien

Wahl gewonnen: Bürgermeister Moritz Petry (Mitte) verfolgt zusammen mit seinen Mitarbeitern Dagmar Lübeck und Jürgen Stadler die einlaufenden Ergebnisse. TV-Foto: Stefanie Glandien

Irrel/Neuerburg. Den Nachmittag verbringt Moritz Petry, einziger Kandidat für den Posten des Bürgermeisters der neuen Verbandsgemeinde Südeifel, im Kreise seiner Lieben. Bei den Schwiegereltern in Holsthum stärkt sich die ganze Familie mit frischem Erdbeerkuchen. "Er ist doch ein bisschen nervös", verrät seine Frau Juliane.
Als Norbert Schneider, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Neuerburg, überraschend bekannt gibt, dass er wegen einer schweren Erkrankung seiner Frau doch nicht antritt, steht der Wahlsieger eigentlich schon fest. Doch Moritz Petry zieht seinen Wahlkampf konsequent durch.
Er führt Gespräche mit 47 Ortsbürgermeistern, steht in 15 Bürgergesprächen in der Verbandsgemeinde Neuerburg Rede und Antwort. Seit Anfang Januar beackert er das Gebiet der neu gebildeten VG Südeifel. "Jeder, der wollte, konnte mich kennenlernen", sagt er.
Aufgrund seiner Anstrengungen hofft er auf ein Ergebnis von mehr als 60 Prozent. Und es sieht gut für ihn aus, als er um 19 Uhr den Sitzungssaal der VG Irrel betritt. In seiner Stamm-VG bekommt der Amtsinhaber 73 Prozent der Stimmen. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis", sagt der 38-Jährige. Es freut ihn, dass er sogar Mehrheiten in Neuerburg (55 Prozent), Mettendorf (56 Prozent) und Körperich (59 Prozent) erreicht hat. "Angesichts der schwierigen Ausgangslage ist das ein sehr gutes Ergebnis. Ich habe versucht, die Menschen in der VG Neuerburg zu erreichen und das ist mir gelungen", kommentiert er die Zahlen.
Letztendlich war es eine Zitterpartie, wie die Bürger der VG Neuerburg die Klage gegen die Fusion aufnehmen würden. Zwar hatte Petry immer wieder deutlich gemacht, dass sich die Klage gegen das Gesetz aus Mainz und nicht gegen die Menschen im Neuerburger Land richte, aber ob diese Botschaft auch so angekommen ist, war ungewiss.
Den Sieg feiert er am Abend mit allen Wahlhelfern in Holsthum. Und was hat er am Montag vor? "Dann werde ich die Wahl analysieren und die Arbeit für die neue VG aufnehmen."
Stimmen aus den Fraktionen
Niko Billen, CDU-Fraktionsvorsitzender VG Irrel: "Ich bin sehr froh mit dem Ergebnis und freue mich für Moritz Petry. Die CDU-Fraktion hat die letzten fünf Jahre sehr gut mit ihm zusammengearbeitet und viel erreicht für die VG. Es herrschte ein gutes Verhältnis zu allen Ortsbürgermeistern. Ich hoffe, dass wir die gute Zusammenarbeit erfolgreich weiterführen werden.

Horst Zwank, SPD-Fraktionsvorsitzender VG Irrel: "Für einen Bürgermeister der alleine kandidiert, ist das ein schlechtes Ergebnis. Vielleicht liegt es auch an der Klage, die er gegen die Fusion eingereicht hat. Die Bürger haben ihm nicht geglaubt, dass er das Ziel hat, die beiden Verbandsgemeinden zu einer funktionierenden VG zusammenzuführen."

Matthias Lorig, CDU-Fraktionsführer VG Neuerburg: Ich bin nicht überrascht. Das ist ein ordentliches Ergebnis."
Günter Scheiding, SPD-Fraktionsvorsitzender VG Neuerburg: Das Ergebnis hatte ich so erwartet. Ich denke, damit kann er als Einzelbewerber zufrieden sein.Meinung

Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an
Moritz Petry hat es geschafft. Er ist Bürgermeister der Verbandsgemeinde Südeifel. Mit dem Ergebnis der Wahl darf er zufrieden sein. Als alleiniger Kandidat war ihm der Wahlsieg sicher. Doch der 38-jährige Amtsinhaber wollte mehr. Und dafür musste er den Menschen glaubhaft erklären, warum er auf der einen Seite gegen die Fusion mit der VG Neuerburg klagt, auf der anderen Seite aber der Gestalter des neuen VG-Gebildes sein will. Das scheint ihm gelungen zu sein. So ist er in einer Tour durch die Dörfer auf die Menschen im Neuerburger Land zugegangen und hat sich der Diskussion gestellt. Vor ihm liegt nun eine Menge Arbeit. Er muss nun zwei finanzschwache Verbandsgemeinden zusammen in eine gute Zukunft führen. Er wird nun den Bürgern beweisen müssen, dass er trotz Klage gegen die Eingliederung der VG Irrel in die VG Neuerburg genau der richtige Mann ist, diese dennoch positiv zu gestalten. s.glandien@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort