Klare Sache für die Amtsinhaberin

Die alte und neue Landrätin des Kreises Bernkastel-Wittlich heißt Beate Läsch-Weber (CDU). Mit 82,2 Prozent setzt sie sich deutlich gegen den Herausforderer Holger Knippschild von der Vereinigung Bürger für Bürger (VBB) durch.

Wittlich. "Inzwischen bin ich schon nervös", verriet Landrätin Beate Läsch-Weber beim Eintreffen im Kreishaus um 18.55 Uhr. Die Nervosität stieg noch deutlich, bis die Weinflaschen entkorkt werden konnten.

Das lag nicht etwa am knappen Wahlergebnis, sondern vielmehr daran, dass die Ergebnisse der Landratswahlen aus den einzelnen Verbandsgemeinden auf sich warten ließen. Orte wie Lückenburg, Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, Kleinich-Fronhofen und VG Bernkastel-Kues waren schnell ausgezählt - beide bereits um 18.18 Uhr -, aber die Ergebnisse wurden dank einer neuen Software nur paketweise nach Wittlich gemeldet.

Die Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron hatte um 19.40 Uhr als erste die Ergebnisse komplett: 76,9 Prozent für Läsch-Weber, 23,1 für den Herausforderer Holger Knippschild von der Vereinigung Bürger für Bürger (VBB) .

Die Gratulanten mussten warten



Zuvor standen die Gratulanten schon Schlange, allen voran der FDP-Kreisvorsitzende Dirk Richter. Auch Alex Licht, CDU-Parteifreund und Kreisbeigeordneter, zeigte sich, was die Landratswahl anging, völlig siegesgewiss. "Es sind mehr als 50 Prozent, mehr als 60, mehr als 70, und wahrscheinlich auch mehr als 80", versuchte er eine mit fortschreitender Uhrzeit nervöser werdende Kreis-Chefin zu beruhigen. Doch es gelang ihm nicht. Auch ein längst organisierter Blumenstrauß musste warten.

Die nächsten Stimmen trudelten deutlich später - um 20.17 Uhr - aus der VG Traben-Trarbach ein. Danach entfielen insgesamt 79,6 Prozent der Stimmen auf Läsch-Weber und 20,4 Prozent auf Knippschild. 14 Minuten danach folgte Thalfang am Erbes kopf. Danach wieder gespanntes Warten. Alex Licht, der die Wahlleitung innehatte, griff zum Handy, als Manuel Follmann von der Kreisverwaltung mit den Ergebnissen der Ortsvorsteher-Wahlen aus Morbach zur Tür her einkam. Denn diese dürfen nach der Landratswahl ausgezählt werden. Licht rief in der Einheitsgemeinde Morbach an. Von dort kam die Info, die Zahlen seien längst übermittelt. Doch in Wittlich lagen sie nicht vor. In Manderscheid dagegen war man noch nicht so weit. "Sie warten auf Großlittgen", wusste Licht nach einem weiteren Telefongespräch.

Das erste Lächeln auf den Lippen der 52-jährigen Amtsinhaberin war beim Übermitteln der Zahlen aus Manderscheid zu sehen. Besonders das Dierfelder Ergebnis sorgte für Freude: 100 Prozent für die Landrätin.

Nur vier Minuten und ein Wahlergebnis aus Bernkastel-Kues später entspannten sich Läsch-Webers Gesichtszüge langsam. Drei Stunden nach der Schließung der Wahllokale sind 134 Stimmbezirke ausgezählt: 81,6 Prozent für Läsch-Weber und 18,4 Prozent für den Apotheker aus Niederscheidweiler.

Das vorläufige Endergebnis steht um 22.15 Uhr fest: 82,2 Prozent für Läsch-Weber, 17,8 Prozent für Knippschild. Der Her ausforderer ist nicht zufrieden. Um die 20 Prozent habe er angepeilt. Allerdings habe er mit sechs Wochen Wahlkampf eine schlechte Ausgangsposition gehabt.

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