Die beiden Kandidaten müssen nicht lange zittern. Nach 23 Minuten steht bereits fest: Andreas Kruppert (CDU-Mitglied, aber unabhängiger Kandidat) hat es geschafft. Der 30-Jährige gewinnt mit 58,9 Prozent (2726 Stimmen) die Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Arzfeld. Nur 1905 der abgegebenen Stimmen entfallen auf Klaus Juchmes (41,1 Prozent).

"Ich freue mich sehr über das Ergebnis und bedanke mich für das Vertrauen", sagt der Wahlsieger, der mit seiner Frau Kathrin im Ratsaal der VG im Beisein zahlreicher Zuschauer dem Endergebnis entgegenfieberte.

"So ein Aufwand", sagt Herbert Berg, ehemaliger Vorsitzender des Gewerbevereins Arzfeld und Umgebung, angesichts des großen Publikums. "Man meint, der Job käme direkt vorm Ratzinger." Erster offizieller Gratulant ist Klaus Juchmes, der dem neuen Bürgermeister, der VG und den Ortsgemeinden alles Gute wünscht und sich bei seinen Wählern und seinem Wahlkampfteam bedankt. Landrat Joachim Streit gratuliert im Namen des Landkreises und auch der Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder hat es sich nicht nehmen lassen, den Ausgang der Wahl an seiner ehemaligen Wirkungsstätte mitzuverfolgen.

Schon vor der Auszählung gab Streit den richtigen Tipp ab: "Ich sehe Herrn Kruppert vorne, weil er bei der Vorwahl als Spitzenkandidat hervorging und wahrscheinlich den Vorsprung halten wird." Dass er damit Recht behielt, zeigte sich bereits nach wenigen Minuten.

Andreas Kruppert sieht man die anstrengenden Wochen des Wahlkampfes nicht an. Und auch seinen Auftritt mit seiner Stimmungsband "Die Dompiraten" am Abend zuvor in Vianden, der erst am frühen Morgen endete, hat keine Ringe unter den Augen hinterlassen. Dass dann auch noch seine Lieblings-Fußballmannschaft Kaiserslautern mit vier zu eins gegen Cottbus gewann, konnte er bereits als gutes Omen sehen.

Als alle 43 Ortsgemeinden ausgezählt sind, bricht Jubel aus im Ratssaal. Andreas Kruppert küsst seine Frau und strahlt. Der Druck der letzten Tage scheint abgefallen zu sein. Ende April, Anfang Mai wird er wahrscheinlich in sein Amt eingeführt. Der Wahlkampf und die Querelen innerhalb der CDU sind für ihn Vergangenheit. Das Thema von morgen ist für ihn: "Ich möchte das Beste für die VG erreichen. Der Blick geht nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorne."