Motorsport Heißer Ritt durch Sand und Savannen

JEDDAH/KLAUSEN · Motorsport: Mit unvergess­lichen Eindrücken und einem beachtlichen Ergebnis kehrt Dennis Zenz aus Klausen von der Rallye Dakar zurück.

 Viel Abenteuer und große Herausforderung: Dennis Zenz musste bei der Rallye Dakar viel Staub und Sand aufwirbeln, um im Gesamtergebnis weit vorne zu landen.

Viel Abenteuer und große Herausforderung: Dennis Zenz musste bei der Rallye Dakar viel Staub und Sand aufwirbeln, um im Gesamtergebnis weit vorne zu landen.

Foto: privat

Es war das bisher größte Abenteuer und die sportlich ultimative Herausforderung seiner noch jungen Karriere als Profi-Rallyefahrer. Am Sonntagabend kehrte Dennis Zenz (30) aus Klausen (Kreis Bernkastel/Wittlich) mit seinem erst 18-jährigen Piloten Seth Quientero als Mitglied des Red-Bull-Offroad Teams USA von der Rallye Dakar zurück – mit einem tollen sportlichen Gesamtergebnis in ihrer Klasse (Rang vier bei den sogenannten Light Vehicle Prototypes) und einem ganzen Sack voller Eindrücke und Erlebnisse.

Die Dakar ist die mit Abstand schwierigste Marathon-Rallye der Welt, für Mensch und Maschine eine permanente extreme Herausforderung. Das war auch bei der 43. Auflage nicht anders. Zwölf Tagesetappen mit 4588 Kilometern gegen die Uhr und einer Gesamtstrecke von insgesamt 8070 Kilometern auf einem Rundkurs quer durch Saudi-Arabien mit Start und Ziel in Jeddah galt es zu bewältigen.

Plattfüße am laufenden Band oder ganze Getriebewechsel, der Ausbau von Kardanwellen mitten in der Nacht mit stundenlangen Zeitverlusten und Aufholjagden sind eher die Regel als die Ausnahme.

Die Veranstaltung steht aber auch seit ihrer ersten Auflage 1978 als Rallye Paris-Dakar mit dem Ziel im Senegal immer wieder wegen schwerer Unfälle und Todesfällen in der Kritik.

„Drei Monate lang hat sich bei mir alles nur um die Dakar gedreht. Wir waren fünf Wochen in Dubai zur Vorbereitung und Akklimatisierung“, blickt der Klausener auf das letzte Vierteljahr zurück. „Das Bordbuch war nur in Französisch gehalten, also musste ich vorher auch noch die Sprache lernen. Die Navigation auf den einzelnen Etappen, die oft mehrere Hundert Kilometer durch Sand, Wüste, Dünen, Felsen, Savanne führten, war bei mitunter verwirrenden Spuren extrem schwierig.“

Das Duo Quientero/Zenz musste während seiner Dakar-Premiere alle Gefühlswelten einer Marathon-Rallye durchlaufen. Das amerikanisch-deutsche Paar hielt sich in den ersten Tagen sehr gut im Gesamtergebnis bei den Leichtgewichten. Zwei Etappensiege in der ersten Woche waren das Ergebnis.

Mitunter lagen sie in ihrer Kategorie sogar in Führung. Zenz blickt zurück: „Die Sensation schien möglich, bis uns auf der zehnten Etappe ein Getriebeschaden um alle Chancen brachte. Wir hatten absolut keine Möglichkeit, das Fahrzeug zu reparieren, da das Getriebe blockiert war.“ Der Havarist wurde anschließend vom Servicetruck über die gesamte Etappe ins Camp gezogen, wo man um 3.30 Uhr eintraf.

  In Dubai bereiteten sich Seth Quintero und Dennis Zenz vier Wochen lang auf ihren Einsatz bei der Rallye Dakar vor. Fotos: Red Bull Media.

In Dubai bereiteten sich Seth Quintero und Dennis Zenz vier Wochen lang auf ihren Einsatz bei der Rallye Dakar vor. Fotos: Red Bull Media.

Foto: TV/Red Bull Media

„Unser Team im Camp leistete eine großartige Arbeit. Um neun Uhr konnten wir nach zwei Stunden Schlaf wieder starten. Wir hatten zwar zehn Stunden an Zeit hinter dem Servicetruck verloren, aber wir wollten auch nicht aufgeben. Das waren wir dem Team schuldig.“ Am Ende stand Rang vier unter zwölf verbliebenen Teams bei den Leichtgewichten nach einer mörderischen Hetzjagd quer durch Saudi-Arabien. „Für keine Veranstaltung in 15 Jahren Motorsport habe ich so viel Begeisterung und Unterstützung aus der Heimat gespürt. Danke für die vielen aufmunternden Nachrichten“, blickt Zenz nach seiner ersten Dakar zurück. Es soll nicht seine letzte gewesen sein. „Wir haben unvergessliche Bilder in einer fantastischen Landschaft gesehen. Der Plan ist es auf jeden Fall, zurückzukehren. Das war hoffentlich der Beginn einer langen Liebe.“

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