Selbstversorger-Kolumne „Ach du meine Gurke!“ Was zum Himmel macht man mit Hirse?

Trier · In ihrer Kolumne „Ach du meine Gurke!“ berichtet Katharina de Mos über ihre Erfahrungen im Selbstversorgergarten. Heute: Was ein schönes, widerspenstiges Getreide!

Anbau von Hirse im Selbstversorgergarten - ernten und dreschen
Foto: TV/Katharina de Mos

Ich hatte eigentlich nie vor, Getreide anzubauen. All die kleinen Körner rauspiedeln. Und dann?

Doch dann bin ich eines Tages auf den Webseiten des Bio-Saatguthändlers meines Vertrauens dieser schönen schwarzen Hirse begegnet. Und die hat gleich meine Schwäche erkannt und ausgenutzt: Ich bin doch so neugierig! Man muss ja auch mal was ausprobieren!

Seitdem wächst nun jedes Jahr schwarze Hirse auf unseren Beeten. Schlank und elegant im Wuchs, gekrönt von einem federförmigen Rispenwuschel voll schwarz glänzender Körnchen. Wunderschön! Dazu völlig hitzetolerant. Die Gute fühlt sich inzwischen bei uns so heimisch, dass sie selbst dann wiederkommt, wenn ich sie gar nicht auspflanze.

Nur: Was bitte macht man damit? Schon allein, diese Frage zu beantworten, schien mir in den vergangenen Jahren so kompliziert, dass ich sie gar nicht ernsthaft gestellt habe. Also blieb die Hirse einfach dekorativ über den Winter stehen, wo sie stand oder wanderte mit trockenem Kugellauch und Ziergras in die Vase. Auch sehr hübsch. Nur schreibe ich ja hier keinen Blümchen-Blog sondern ne Selbstversorgerkolumne. Sonst esse ich ja auch alles! Das muss doch auch mit Hirse möglich sein!

Der Praxistest im Garten zeigt, dass sich einzelne schwarze Körnchen zwar recht leicht aus dem Wuschel lösen. Nur steckt das eigentliche Korn in einer harten, schwarzen Schale. Wie kriege ich die nur ab?

Also munter drauflosgegoogelt. Googlen hilft ja fast immer. Und Tatsache, schon mit ein paar Klicks lande ich bei YouTube auf einem Video des Selbstversorgerkanals. Der in der Szene sehr bekannte Rheinländer hat alles versucht. Sogar allerlei Gerätschaften hat er gebaut, um die Hirse zu dreschen, zu sieben und die Spelzen wegzupusten – nur um im Fall der schwarzen Hirse beim Griff in den Eimer voll spelzig-strohigen Inhalts am Ende zu dem Schluss zu kommen: „Isch mag dat nisch essen.“

Falls jemand Tipps hat, wie man Hirse von einem hübschen Ziergestrüpp ohne allzu großen Aufwand in Essen verwandelt: Die nehme ich gerne! Ansonsten bleibt sie einfach für die Vögelchen stehen – in der Hoffnung, dass die schlauer sind als ich.

Was lobe ich mir das Getreide Mais! Den kriege sogar ich ausgepackt. Und dann kann ich einfach reinbeißen.

In der Kolumne „Ach du meine Gurke!“ berichtet unsere Autorin Katharina de Mos wöchentlich über ihre Erfahrungen mit Krumpern, Kompost oder Kürbissen. Wer nachlesen will, findet sämtliche Kolumnen unter www.volksfreund.de/sauwerleben. Anmerkungen, Tipps oder Themen einfach mailen an k.demos@volksfreund.de