Kopf an Kopf an der Kyll

Keine absolute Mehrheit im ersten Wahlgang: Amtsinhaber Werner Arenz und CDU-Herausfordererin Diane Schmitz haben sich ein Kopf-an-Kopf-Duell geliefert. Am Ende lagen zwischen den beiden Kandidaten nur 38 Stimmen. Jetzt muss eine Stichwahl die endgültige Entscheidung bringen.

Jünkerath. Nur ein Wimpernschlag von 38 Stimmen trennt nach der Auszählung der 16 Wahlbezirke der Verbandsgemeinde Obere Kyll die CDU-Herausfordererin Diane Schmitz (39,1 Prozent) und den Amtsinhaber Werner Arenz (38,2 Prozent).

Bis zuletzt hatten sich die beiden ein packendes Kopf-an-Kopf-Duell geliefert. Lange hatte Schmitz klar in Führung gelegen und sah zwischenzeitlich wie die klare Siegerin aus, doch nach Jünkerath und Esch, die beide klar an Arenz gehen, liegt der Amtsinhaber plötzlich wieder vorne. Als letzte Gemeinde vermeldet Steffeln die Ergebnisse und katapultiert Schmitz wieder mit 0,9 Prozent in Führung - für Schmitz ein positives Signal für die in zwei Wochen am 21. Juni anstehende Stichwahl. "Das ist mental schon ganz wichtig", sagt eine sichtlich gelöste Diane Schmitz. "Es ist einfach schön, dass sich die ganze Arbeit der letzten Wochen gelohnt hat. Ich freue mich über diese positive Resonanz."

Werner Arenz, der sozusagen in der letzten Runde noch abgefangen wurde, relativiert: "Bei diesem hauchdünnen Vorsprung kann man keine Prognose machen." Eine Stichwahl sei bei drei Kandidaten zu erwarten gewesen.

Mit 22,7 Prozent auf dem dritten Platz landet Martin Schöddert, der von der SPD, FWG, FDP und Grünen unterstützt worden war. "Natürlich bin ich enttäuscht", sagt Schöddert. Er hatte gehofft, in die Stichwahl zu kommen und hatte sich bei Schließung der Wahllokale noch zuversichtlich gezeigt. "Leider hat sich die Unterstützung der Parteien in Wohlgefallen aufgelöst", sagt Schöddert. Es sei nicht gelungen, die Wähler dieser Gruppen von sich zu überzeugen, "das sieht man ja am Stimmergebnis. Das ist auch ein Teil meiner Enttäuschung", sagt Schöddert.

Auf seine Wählerstimmen hoffen jetzt natürlich sowohl Schmitz als auch Arenz. Die CDU-Kandidatin will am heutigen Montag in einer Sitzung die Strategie für die nächsten zwei Wochen erarbeiten. Auch bei den Parteien, die bislang Martin Schöddert unterstützt haben, habe man schon vorgefühlt mit dem Ziel, diese auf die eigene Seite zu bekommen, so Schmitz. "Erste Gespräche sahen ganz positiv aus. Es wäre auch ein guter Schritt in dieser Richtung."

Auch Werner Arenz hofft auf dieses Wählerpotential. "Es ist ja nun mal so, dass sie nicht die CDU gewählt haben", sagt Arenz. Jetzt gelte es abzuwarten, wie sie sich in der Stichwahl entscheiden. Auch jetzt will Arenz nicht von seiner Linie abrücken und aktiv auf Wahlkampftour gehen. "Ich bleibe dabei, es gibt keine Materialschlacht." Es bleibe aber abzuwarten, ob es bei der Stichwahl eine ähnlich hohe Wahlbeteiligung geben werde, wie bei der ersten Wahl. Die lag bei 64,1 Prozent.

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