Kragenbär Mike: Als Mike einmal Besuch erhielt ...

Der sommerliche Ausflug in den Eifel-Zoo Lünebach endete für Vater und Tochter van der Voort im Krankenhaus. Beim Sturz in das Gehege von Kragenbär Mike wurde das dreijährige Mädchen verletzt. Genauso wie Vater Roy, der seiner Tochter hinterher- gehechtet war, um sie zu retten. Beide sind wieder wohlauf. Dabei ist der 28-jährige Mike keiner, der jemandem gern an den Kragen geht.

 Kragenbär Mike

Kragenbär Mike

Foto: Fritz-Peter Linden

Kragenbär Mike, mit 28 Jahren auf dem schwarzen Buckel einer der ältesten Insassen des Eifel-Zoos in Lünebach (Eifelkreis Bitburg-Prüm), machte im August Schlagzeilen, als überraschend Besuch in sein Gehege kam: Die dreijährige Tochter von Familie van der Voort aus dem niederländischen Middelburg war über die Absperrung geklettert und in Mikes Wassergraben gestürzt. Der Bär langte nach der Kleinen, ihr Vater Roy sprang hinterher und schnappte sich sein Kind.

Vater und Tochter wurden dabei ernsthaft verletzt und von anderen Zoobesuchern aus dem Gehege gezogen. Nach der Erstbehandlung wurden beide in Krankenhäuser in Prüm und Trier gebracht (der TV berichtete). Inzwischen sind sie aber wieder wohlauf und erheben keine Vorwürfe gegen die Betreiberfamilie Wallpott.

Kurz: Die Sache ging einigermaßen glimpflich aus. Was vermutlich auch an Mike liegen dürfte: „Er ist wirklich sehr ruhig“, sagt Seniorchefin Annemie Wallpott. „Der hat sich nur gewundert, was da plötzlich vor ihm runterkam.“ Zudem habe der Kragenbär das Mädchen wohl nicht als Beute angesehen und deshalb auch nicht vor dem Vater verteidigt, sagt die Betreiber-Tochter Isabelle Wallpott: „Denn dann hätte er sich das Kind geschnappt und in seine Höhle gezogen.“

Mike, vor 28 Jahren im Zoo geboren, ist allerdings auch nicht mehr der Jüngste: „Er ist behäbig“, sagt Isabelle Wallpott. „Und durch das Alter bedingt adipös (Anmerkung der Redaktion: fettleibig) veranlagt.“ Am meisten liebe er eben seine „Leckerchen“ – was man natürlich verstehen kann. Denn vor ein paar Jahren starb seine Gefährtin. „Mike ist leider Witwer“, sagt Isabelle Wallpott.

Für eine neue Partnerin sei er nun zu alt. Seine letzten Jahre wird er also allein in seinem Gehege verbringen. Immerhin: Mike ist vor allem bei den kleinen Besuchern sehr beliebt, nach „Fritz“ und „Ulla“, den beiden Tigern, sei er der populärste Zoobewohner. Und so soll es auch bleiben, bis er eines Tages das Zeitliche segnet.

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