Blaulicht Kriminalität in der Eifel in Kürze

Auch für die Polizei Bitburg ist 2020 kein einfaches Jahr. Da ist erstmal der Brandanschlag am 1. Mai. Als jemand einen explodierenden Feuerwerkskörper in die Polizeiwache wirft. Und dann noch der Angriff auf Beamte bei einem Einsatz im Juli.

 Irmgard Lorscheider gewann als Taxifahrerin die Gunst des Publikums.

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Foto: TV/Nora John

Als Unbeteiligte versuchen, einen Randalierer aus dem Gewahrsam der Polizisten zu befreien. Auch Dienststellenleiter Christian Hamm zeigt sich angesichts dieser Vorfälle besorgt, dass der Respekt für die Gesetzeshüter in bestimmten Teilen der Gesellschaft abnimmt. Und es auch immer wieder zu Gewalt kommt. Ermittlungen werden in beiden Fällen eingeleitet. Der Anschlag auf die Polizeiwache ist als möglicherweise linksradikaler Akt sogar beim Generalstaatsanwalt in Koblenz gelandet.

Aber es gibt auch erfreuliche Neuigkeiten aus Bitburg: Nach umfangreichen Ermittlungen ist der Polizei ein Fahndungserfolg gelungen. Sie können den mutmaßlichen Gullydeckelwerfer fassen, der im Jahr zuvor für erheblichen Schaden in der Stadt gesorgt hatte, indem er Autoscheiben mit Kanaldeckeln einwarf. Weil er von einem Gutachter als schuldunfähig eingestuft wird, wird  der 23-Jährige in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht.

Nahezu täglichen müssen die Polizeibeamte auch nach Spangdahlem ausrücken, wie es  Anwohner der Hauptstraße dem TV berichten. Sie werden von einem Nachbarn terrorisiert, der nachts rumschreit, an Rollläden klopft, auf die Straße springt, manchmal mit Axt oder  Hammer in der Hand. Er beschimpfe und bedrohe die Leute. Zwei Mietparteien eines Hauses neben ihm haben deshalb ihre Wohnungen gekündigt. Die Anwohner  wenden sich in einem aufrüttelnden Brief Hilfe suchend an die Behörden. Die Staatsanwaltschaft Trier ermittelt und gibt ein Gutachten zur Schuldfähigkeit des Mannes in Auftrag.

Eine der aufwendigsten Prozesse am Landgericht Trier ist der gegen eine Schleuserbande. Die Staatsanwaltschaft Trier hat Anklage gegen zwei Mitglieder einer libanesischen Familie aus Bitburg erhoben. Das 55-jährige Familienoberhaupt und sein 23-jähriger Sohn sollen die Drahtzieher der  Schleuserbande sein. Mit gefälschten Visa sollen sie Syrer nach Deutschland geschleust haben. Dafür soll der 55-Jährige bis zu 17 000 Euro von den hier lebenden Angehörigen der Syrer kassiert haben. Mittlerweile haben mehr als zehn Verhandlungstermine stattgefunden – ein Urteil ist noch nicht in Sicht.

Große Aufregung herrscht Anfang Dezember in Utscheid. Bürger melden Schüsse bei der Polizei. Beim folgenden Einsatz verunglückt einer der Streifenwagen, der in eine Leitplanke kracht. In Utscheid kann ein alkoholisierter Mann festgenommen werden. Ob tatsächlich Schüsse gefallen sind, wird noch ermittelt. Verletzt wird niemand.

Es ist ein nur kurzes Gastspiel für den im September am Autobahndreieck Vulkaneifel vor der Abfahrt Mehren aufgestellten neuen Blitzer. Am Morgen des 5. Oktober wird die Polizei informiert, dass die Anlage brennt. Zwar kann das Feuer gelöscht werden, aber das Gerät ist stark beschädigt. Die Anlage ist im Rahmen eines Projekts zur Prüfung einer neuen Generation sogenannter teilstationärer Geschwindigkeitsmessgeräte am Dreieck Vulkaneifel, wo in Fahrtrichtung Trier Tempo 100 gilt, aufgestellt worden.

Das Koblenzer Landgericht verurteilt im November einen 69-Jährigen Betrüger aus der Vulkaneifel zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass der Angeklagte mehrere Dutzend Privatanleger mit windigen Renditeversprechen um ihr Erspartes gebracht hat. Mit dem ergaunerten Geld seiner Kunden soll der Angeklagte unter anderem seinen sehr aufwendigen Lebensstil finanziert und großzügige Zuwendungen an Familienmitglieder und Freunde gemacht haben. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft heißt es, dass der Vulkaneifeler in knapp fünf Jahren von mindestens 38 Personen über 1,6 Millionen Euro anvertraut bekommen habe.

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