Landtagswahlkampf, heiße Phase

Trier · Noch sechs Wochen, dann wird in Rheinland-Pfalz ein neues Parlament gewählt. Die Landtagswahl geht also nun in die heiße Phase. Warum die einen um den Einzug ins Parlament kämpfen müssen und die anderen nicht, erklärt Michael Schmitz.

Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich Ministerpräsident Kurt Beck von den alleinregierenden Sozialdemokraten und Herausforderin Julia Klöckner von der CDU. Die letzten Prognosen verheißen zumindest deutlich mehr Spannung als man noch vor Monaten erwarten durfte.

Spannung oben wie unten: Das gilt nicht nur an der Spitze, sondern auch in den Wahlkreisen vor Ort. In der Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg versuchen ein gutes Dutzend Direktkandidaten in den Wahlkreisen 24 (Trier/Schweich), 25 (Trier) und 26 (Konz/Saarburg), den Einzug in den Landtag zu schaffen. Die Voraussetzungen sind dabei durchaus unterschiedlich. Einige, wie etwa die CDU-Kandidaten Bernhard Henter (Konz) und Arnold Schmitt (Trier/Schweich) oder SPD-Ministerin Malu Dreyer (Trier) und Ingeborg Sahler-Fesel (SPD, Trier/Schweich) sind über aussichtsreiche Plätze auf den Landeslisten ihrer Parteien so abgesichert, dass der Kampf um die Erststimmen fürs Direktmandat für sie eigentlich nur Prestigesache ist. Ihr weiterer Verbleib im Landesparlament ist praktisch sicher.

Für andere Landtagsabgeordnete wie Berti Adams (CDU, Trier) oder Alfons Maximini (SPD, Konz/Saarburg) könnte ein gewonnenes Direktmandat dagegen existentiell sein, denn ihre Listenplätze sind alles andere als sicher für den Einzug ins Parlament - vor allem dann, wenn mehr Parteien als bisher (CDU, SPD, FDP) ins Parlament einziehen.

Gewinnen die beiden den Wahlkreis nicht, müssen sie das MdL (Mitglied des Landtags) auf ihren Visitenkarten künftig möglicherweise streichen und in ihre alten Jobs zurückkehren (Adams: Metzger-Meister, Maximini: Diplom-Ingenieur FH bei einem Stromversorger).

Spannung bei Groß und Klein:

Bei den Vertretern der kleinen Parteien ist die Lage etwas anders. Grüne und Linke sind derzeit gar nicht im Parlament vertreten. Die Grünen dürften Prognosen zufolge sicher drin sein, bei Linken und auch der derzeit im Landtag vertretenen FDP ist dagegen noch unsicher, ob sie die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug ins Mainzer Parlament schaffen.

Auf ein Direktmandat kann ernsthaft keiner der Kandidaten der Kleinen hoffen, dennoch könnte der eine oder andere Vertreter aus der Region bei einem gutem Landesergebnis über die Listen ins Parlament einziehen. Beispielsweise die Grüne Stephanie Nabinger (Konz-Saarburg) oder die Linke Vanessa Burkhardt (Trier/Schweich).

Alle wollen rein - auch in die Medien:

Was die Vertreter aller Parteien derzeit eint: Sie wollen alle möglichst oft und möglichst groß in den Medien vertreten sein. Berti Adams hat seine Wahlkampf-Tour bereits gestartet, und in Trier gilt ohnehin seit Monaten: keine Feier ohne Dreyer. Der TV hat sich deshalb Wahlkampfrichtlinien (nachzulesen auf www.volksfreund.de/wahlkampf) verpasst, um die Parteien möglichst gleich zu behandeln - und um die Leser vor einem Zuviel an Landtagswahlkampf zu bewahren. Denn längst nicht jeder Ministerbesuch, jede Podiumsdiskussion und jeder von Parteien veranstaltete Vortrag in nächster Zeit wird einen hohen Nachrichtenwert für die Allgemeinheit haben. Der TV stellt die Politiker aus den drei Wahlkreisen in den nächsten Wochen sowohl privat als auch inhaltlich vor. Damit unsere Leser sich vor der spannenden Entscheidung fürs Land ein richtiges Bild ihrer Kandidaten vor Ort machen können.

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