Los geht's: Kaltstart ins heiße Wochenende

Ring-Tagebuch, Teil 1: Heute spielen Placebo, The Killers & Co. in der Eifel. Insgesamt sind am Wochenende 80.000 Rock-am-Ring-Fans am Start. Vorfreude galore: Drei Tage, drei Bühnen, 90 Bands - und eine offene Frage bleibt: Gibt's eigentlich Glühwein zu kaufen?

 Foto: Andreas Feichtner

Foto: Andreas Feichtner

 Rock am Ring: Mal freundlich in die Kamera gewinkt...

Rock am Ring: Mal freundlich in die Kamera gewinkt...

Foto: Sven Eisenkraemer
 Rock am Ring: Fetsival-Besucher auf dem Zeltplatz

Rock am Ring: Fetsival-Besucher auf dem Zeltplatz

Foto: Sven Eisenkrämer
 Rock am Ring: Die Klon-Krieger rocken mit!

Rock am Ring: Die Klon-Krieger rocken mit!

Foto: Sven Eisenkrämer

Da war ich mal wieder ein bisschen voreilig, befürchte ich: In einem akuten Anfall von Hirnschmelze habe ich im Mai doch tatsächlich die Winterreifen eingetütet und Sommerreifen aufziehen lassen. Obwohl mir schon bewusst war, dass Rock am Ring noch kommen wird. Und dass ich zum Nürburgring eher nicht trampen wollte (Nebenbei: Wieso gibt’s eigentlich keine Anhalter mehr?). Nun geht es am Freitagmorgen von Trier aus hoch in die Eifel. Und wenn man den diplomierten Meteorologie-Ratefüchsen glauben darf, soll es sogar tiefnachts noch Temperaturen über Bodenfrost-Niveau geben: Drei Grad. Kein Glatteis also. Bestens! Dazu vielleicht ein bisschen Regen. Natürlich der eisige Wind. Aber wer bei diesen Aussichten - beim typischsten aller Rock-am-Ring-Wetter - nicht gleich ordentlich Vorfreude auf das Festival bekommt, soll sich doch bitte daheim in die Badewanne legen und James Blunt hören. Wobei Baden eigentlich gar nicht so schlimm ist. Für alle anderen: Herzlichen Willkommen am Ring, im Kühlfach der Hölle!

Schon am Freitag geht es ja ganz ordentlich los: Mit Placebo (Centerstage, ab 20.50 Uhr) zum Beispiel. Da erscheint heute zum einen das neue Album („Battle for the Sun“) und zudem gibt es bei den Ring-Stammgästen eine Premiere: Es wird der erste Auftritt von Sänger/Gitarrist Brian Molko und Bassist Stefan Olsdal in Deutschland mit dem neuen Schlagzeuger Steve Forrest sein (Nachfolger von Steve Hewitt). Der soll als ehemaliger Punkband-Drummer zackig nach vorne preschen. Brian Molko schwang sich in Interviews zuletzt überraschend weit aus dem Fenster („Über uns sind nur noch die Rolling Stones und U2 – und die holen wir auch noch ein“). Aber das lassen wir mal unkommentiert. Zumal am Freitag eine Band „über“ Placebo stehen wird: Headliner sind The Killers mit dem ebenfalls nicht von Selbstzweifeln gepeinigten Brandon Flowers (Centerstage: 23 Uhr). Bei den Amis geht es zwar musikalisch seit der ersten Hälfte des Debüt-Albums „Hot Fuss“ (2004) kontinuierlich bergab. Aber somebody told me, dass nicht alle meine Meinung teilen. Ist okay.

Centerstage-Tipp am Nachmittag: So sehr wie Koksen Achtziger ist, ist Selig defintiv Neunziger. Und so lange das zu Ende gehende aktuelle Jahrzehnt noch keine Bezeichnung hat (mit „Nullern“ will man ja auch kein Jahrzehnt teilen), bleiben die 90er weiterhin relevant (Selig: 17.45 Centerstage). Härter wird es am Freitag auf der Alternastage: Korn (1.45 Uhr, spielen auch am 16. Juni in der Rockhal Esch/Alzette) und Marilyn Manson (23.50 Uhr) sind gefühlt auch jedes zweite Jahr am Ring. Macht aber nichts. Man mag ja, was man kennt. Freitags-Tipp auf der Zeltbühne: Basement Jaxx dürfte tanzbar werden. Vielleicht so in der Art wie im vergangenen Jahr an gleicher Stelle „Justice“. Bin gespannt.

Andreas Feichtner

PS: Der Volksfreund hatte ja übrigens kurzfristig 3 x 2 Karten für "Rock am Ring" verlost. Da kamen innerhalb weniger Stunden fast 300 Mails bei mir (bzw. dem Mail-Verteiler) an - nicht schlecht! Sorry für alle, die leer ausgingen!
PPS: Ihr habt Geheimtipps für Rock am Ring? Bands, die man unbedingt sehen sollte? Mailt Kommentare, Tipps etc. einfach an a.feichtner@volksfreund.de. Danke!

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