Mehr als 50 000 Bürger haben die Wahl Herausforderer sind Mangelware

Der Wahlkampf geht in den Endspurt, am Sonntag wird es ernst: Die kommunalpolitischen Weichen für die nächsten fünf Jahre werden im Kreis Vulkaneifel neu gestellt.

 Gut 60 000 Wahlberechtigte werden am Wahlsonntag im Vulkaneifelkreis ihre Stimmen abgeben. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Gut 60 000 Wahlberechtigte werden am Wahlsonntag im Vulkaneifelkreis ihre Stimmen abgeben. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Daun. Für Spannung sorgt vor allem die Kreistagswahl, für die gleich sieben Parteien und Gruppierungen antreten. Neben CDU, SPD, FWG, Grüne nund FDP, die von 2004 bis 2009 das Gremium bildeten, wollen die neu gegründete Bürgerunion Vulkaneifel (BUV) mit dem Dauner Unternehmer Peter Lepper und die Linke mit Ulli Meyer, der für die Grünen bereits 15 Jahre im Kreistag war, als Spitzenkandidaten den Sprung ins Kommunalparlament schaffen.

Die große Frage lautet: Wird sich die von der bisherigen CDU-Kreistagsfraktion befürwortete, aber im vergangenen Jahr gescheiterte Fusion der Kreissparkassen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm auf das christdemokratische Wahlergebnis auswirken? Die CDU hat einiges zu verlieren, ist sie doch seit Jahrzehnten die dominierende politische Kraft im Kreis. Gut 51 000 Wahlberechtigte entscheiden am Sonntag über die Neubesetzung des 38 Sitze umfassenden Kreistags.

In zwei Verbandsgemeinden des Kreises wird der hauptamtliche Bürgermeister gewählt. In der VG Gerolstein treten die unabhängigen Kandidaten Astrid Gliemko und Johannes Meyer gegen CDU-Amtsinhaber Matthias Pauly an. Ebenfalls drei Bewerber gibt es in der VG Obere Kyll: Herausforderer von Amtsinhaber Werner Arenz sind die von der CDU ins Rennen geschickte Kandidatin Diane Schmitz und Martin Schöddert, der von FWG, SPD, FDP und Grünen unterstützt wird.

19 171 Wahlberechtigte können am Sonntag den Rat der VG Daun neu wählen, in dem die CDU in den vergangenen fünf Jahren die absolute Mehrheit hatte. Das wollen SPD, die Wählergruppe Hölscher, FDP und Grüne ändern, hinzu kommt wie auf Kreisebene die BUV.

Sie will auch in den Rat der VG Gerolstein, der von 11 213 Wahlberechtigten gewählt werden kann. Die Situation ist wie in Daun: Die derzeitige absolute Mehrheit der CDU wollen neben der BUV SPD, FDP, Grüne, FWG brechen.

Eine weitere CDU-Hochburg ist die VG Kelberg, wo 6041 Wahlberechtigten den neuen VG-Rat wählen können. Neben den bis dato mit absoluter Mehrheit ausgestatteten Christdemo kraten wollen SPD, Unabhängige, FWG und Grüne wieder in diesem Gremium vertreten sein, zudem tritt die FDP an. Der VG-Rat wird weniger Sitze haben als in den vergangenen zehn Jahren, weil die VG Kelberg mittlerweile weniger als 7500 Einwohner hat. Das bedeutet: nur noch 22 statt wie bisher 24 Ratsmitglieder.

In der VG Obere Kyll können 6854 Wahlberechtigte den neuen Rat wählen, für den sich CDU (hatte im alten Rat die absolute Mehrheit), SPD, FWG und Grüne bewerben.

In der VG Hillesheim haben 7158 Bürger die Berechtigung, den VG-Rat zu wählen, für den CDU, SPD und FWG antreten. Nicht mehr dabei sind die Grünen, die bislang ein Ratsmitglied gestellt hatten. Daun/Gerolstein/Hillesheim/Kelberg/Jünkerath. (sts) In den drei Städten des Kreises Vulkaneifel gibt es nur ein Duell um den Stadtbürgermeisterposten: in der Kreisstadt Daun (mit 6745 Wahlberechtigten), wo Amtsinhaber Wolfgang Jenssen (SPD) von Otmar Monschauer (CDU) herausgefordert wird. Konkurrenzlos geblieben bei ihrer Bewerbung um eine weitere Amtszeit sind dagegen die amtierenden Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) in Gerolstein (6038 Wahlberechtigte) und Matthias Stein (CDU) in Hillesheim (2548 Wahlberechtigte). Fehlanzeige bei spannenden Duellen um die Bürgermeisterämter sind in der Verbandsgemeinde (VG) Daun: Zwar stellen in 27 von 38 Gemeinden Kandidaten (darunter fast alle amtierende Gemeindeoberhäupter) der Direktwahl durch die Bürger, aber stets ohne Mitbewerber.

Anders sieht es in der VG Gerolstein aus. In drei von 13 Dörfer bewerben sich jeweils zwei Kandidaten: in Birresborn, wo es um die Nachfolge von Josef Bach geht, in Neroth (Amtsinhaber Egon Schommers gegen Hans-Erich Heinrichs) und in Pelm (Amtsinhaber Wolfgang Zaeper gegen Johannes Meyer, der auch bei der VG-Bürgermeisterwahl antritt).

In der VG Hillesheim haben zwei amtierende Ortsbürgermeister Konkurrenz: in Oberbettingen Hans-Jakob Meyer (CDU), der von SPD-Mann Dieter Demoulin herausgefordert wird, und in Walsdorf Horst Kolitsch (CDU), gegen den Maria Jardin-Leclaire antritt.

In der VG Obere Kyll stellt der sich der Großteil der amtierenden Ortsbürgermeister der Urwahl. Darunter auch Lothar Schun in Lissendorf, der aber im Gegensatz zu seinen Kollegen Konkurrenz hat. Gegen den Amtsinhaber treten Otmar Spohr und Helmut Michels an.

In der VG Kelberg ist das Interesse an der Urwahl der Ortsbürgermeister seit deren Einführung 1994 traditionell gering. So auch in diesem Jahr: Nur in neun von 33 Ortsgemeinden stellen sich Bewerber (acht davon die amtierenden Bürgermeister) der direkten Wahl durch die Bürger.

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