Olympische Spiele Gesa Krause Fünfte über 3000 Meter Hindernis - So wurde in der Arena Trier mitgefiebert

Trier/Tokio · In einem furiosen Olympia-Finale über 3000 Meter Hindernis belegt die Leichtathletin vom Verein Silvesterlauf Trier den fünften Platz. Ihre Eltern verfolgen das Rennen mit rund 50 Vereinsmitgliedern und Freunden in der Arena Trier.

Public Viewing zum Olympia-Finale mit Gesa Krause in der Arena Trier
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Public Viewing zum Olympia-Finale mit Gesa Krause in der Arena Trier

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Foto: TV/Holger Teusch

Der Jubel ist groß, als Gesa Krause am Wassergraben Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech überholt. Die Läuferin vom Verein Silvesterlauf Trier kämpft sich in einem denkwürdigen Olympiafinale über 3000 Meter Hindernis Platz um Platz nach vorne. Am Ende ist es Rang fünf in 9:14,00 Minuten. Es ist nicht die erhoffte Medaille, aber nach Platz acht in London 2012 und sechs in Rio de Janeiro 2016 ist es eine weitere Steigerung.

50 Mitglieder des Vereins Silvesterlauf Trier und der Trier-Saarburger Leichtathletik-Kreisvorsitzende Günter Heidle, die im Restaurant der Arena Trier mit Gesas Krauses Eltern mitfiebern, sind zufrieden. „Man wünscht sich natürlich eine Medaille, aber der fünfte Platz ist super“, sagt der Sprecher des Silvesterlauf-Vorstands Hans Tilly. „Ich habe gehofft, dass Gesa sich ihren Wunschtraum erfüllen kann, aber sie ist einfach super gelaufen. Der fünfte Platz ist einfach nur toll“, sagt Mutter Inge.

Ihren gefürchteten Endspurt kann Gesa Krause zwar auch am Mittwoch in Tokio ansetzen. Sie überholt auf der letzten Runde noch vier Läuferinnen. Aber diesmal reicht ihre Renneinteilung anders als vor zwei Jahren bei der WM in Doha nicht mehr ganz bis zu den Medaillenplätzen. „Ich bin sehr glücklich über meine letzte Runde. Es ist immer schöner, wenn man Plätze gut macht, als wenn man am Ende eingeholt wird. Im Endeffekt kann ich sagen, dass ich mir das Rennen doch ganz gut eingeteilt habe“, sagt Krause nach dem Rennen.

Als amtierende Kontinentalmeisterin ist sie standesgemäß beste Europäerin vor der auf Platz sechs in 9:14,84 Minuten Landesrekord laufenden Slowenin Marusa Mismas-Zrimsek und vor Chepkoech (Siebte in 9:16,33). Dem Rennen drückt aber vor allem die US-Amerikanerin Courtney Frerichs ihren Stempel auf. Nach der Hälfte der Distanz reißt die US-Rekordlerin mit ihrer Tempoverschärfung das Feld auseinander. Auf den letzten 800 Metern ist nur noch Peruth Chemutai aus Uganda bei Frerichs. Auf den letzten 200 Metern spurtet die 22-Jährige vorbei und siegt in 9:01,45 Minuten (Frerichs 9:04,79). Die Bronzemedaille geht an die Kenianerin Hyvin Kiyeng (9:05,39).

Enttäuschung, dass ihre prominente Vereinskameradin keine Medaille gewonnen hat? „Eigentlich nicht“, lautet das Credo bei dem guten Dutzend Jugendlicher des Silvesterlauf-Vereins, das trotz der nächtlichen Rückreise aus der Ferienfreizeit in Frankreich zur Arena gekommen ist, um das Rennen gemeinsam zu verfolgen. „Ich finde, es war ein gutes Rennen. Und gegen Ende hat sie ja auch noch mal gut aufgeholt, und die Stimmung hier war auch schön“, sagt die 17-jährige Johanna Dolk.

Wohl am meisten fiebert Gesa Krauses Mutter Inge in der Arena Trier mit. Als ihre Tochter an einem Hindernis ein bisschen ins Stolpern gerät, nimmt sie die stets gefalteten Hände vor den Mund: „Da bekommt man einen Schreck. Ich glaube, mein Puls ist während des Rennens höher als bei Gesa.“ Mit dem Ergebnis ist Inge Krause zufrieden – und sie glaubt, dass Gesa es ebenfalls ist: „Klar, sie hat sich eine Medaille gewünscht, aber sie hat alles gegeben.“

 Gesa Krause quittiert ihren fünften Platz über 3000 Meter Hindernis mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Gesa Krause quittiert ihren fünften Platz über 3000 Meter Hindernis mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Die Mama glaubt nicht, dass es der letzte Olympiaauftritt der besten deutschen Läuferin der vergangenen Dekade war. Schon in drei Jahren stehen die Spiele in Paris an. Krause wird wohl erneut angreifen, um sich ihren Medaillentraum doch noch zu erfüllen.

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