KONNICHIWA! Die Olympia-Kolumne Der Automat, dein Freund und Helfer

Japaner sind den Deutschen in einigen Dingen sehr ähnlich – unter anderem darin, dass sie lieber bar als mit Karte bezahlen. Dennoch will man in Coronazeiten den Kontakt zwischen Kunde und Verkäufer möglichst reduzieren – und hat deswegen die Zahl der ehedem schon beliebten Verkaufsautomaten nochmals erheblich erhöht.

 Automat in Japan

Automat in Japan

Foto: TV/Björn Pazen

An jeder Ecke gibt es Getränkeautomaten, mit Wasser, Saft, kaltem Kaffee und Tee oder sogar Bier. Knallbunt und immer verfügbar, in Straßen, in Einkaufszentren, in Hotels – und eben vorrangig auf Barzahlung ausgelegt.

Es gibt neben Getränken aber auch obskure Dinge, die man in Japan am Automaten kaufen kann: eingelegtes Pferdefleisch, Eheringe, Coronatests, Plastik-Spielzeugtiere, DVDs und vieles mehr. Auch Dienstleistungen werden am Automaten bezahlt. Das Mittagessen in der Suppenküche zum Beispiel. Mit Bildern wird die Variante der Ramensuppe gezeigt, darunter steht der Preis. Dann heißt es: Nummer wählen, Geld einwerfen, Beleg ziehen, an der Theke abgeben, hinsetzen – und später kommt die Suppe.

Oder beim Friseur: Am Eingang wirft der Kunde Geld in den Automaten. Er zieht einen Zettel, setzt sich hin und schaut dann wie an der Wursttheke, wann seine Nummer auftaucht. Er nimmt Platz, lässt sich die Haare schneiden – und abschließend den Kopf und die Kleidung mit einem Staubsauger reinigen. Fertig.

 TV-Mitarbeiter Björn Pazen arbeitet als Medienchef des olympischen Handballturniers in Tokio. Während der Spiele schildert er seine Eindrücke in der Kolumne „Konnichiwa“ („Hallo“). Foto: Björn Pazen

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