Organisator und Vermittler: Bernd Backes

Trier · 1000 Dinge zu erledigen: Bernd Backes ist bei der Heilig-Rock-Wallfahrt vom 13. April bis 13. Mai das Bindeglied zwischen Bistum und Stadtverwaltung. Im TV erzählt der ehemalige Leiter des Kulturdezernatsbüros, was er alles tun muss.

 Bernd Backes. TV-Foto: Christiane Wolff

Bernd Backes. TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. Eigentlich schon in Pension, hat die Stadtverwaltung ihren ehemaligen Amtsleiter Bernd Backes zurück ins Rathaus geholt. Der 68-Jährige vermittelt bei allen organisatorischen Fragen rund um die Heilig-Rock-Wallfahrt zwischen Bistum und Stadtverwaltung. TV-Redakteurin Christiane Wolff sprach mit ihm.

Vor, während und nach der Heilig-Rock-Wallfahrt sollen alle organisatorischen Angelegenheiten möglichst reibungslos über die Bühne gehen. Was muss da im Vorfeld alles geklärt werden?
Bernd Backes: 1000 Dinge müssen bedacht und abgesprochen werden! Das Bistum will zum Beispiel im Palastgarten große Freiluft-Gottesdienste feiern. Nach der vierwöchigen Wallfahrt dürfte der Rasen im Palastgarten allerdings ruiniert sein - das muss im Vorfeld mit dem städtischen Grünflächenamt abgeklärt sein. Und als das Bistum den großen Glascontainer, in dem ein Roboterarm die Bibel abschreibt, unmittelbar vor dem Weltkulturerbe Dom aufstellen wollte, musste das auch mit Bauaufsichtsamt, Bauverwaltungsamt und Denkmalpflegeamt abgesprochen werden. Damit das Bistum für diese Dinge einen festen Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung hat und nicht selbst alle involvierten Ämter abklappern muss, übernehme ich als Vermittler diese Gespräche.

Eine große logistische Herausforderung ist es, die erwarteten 500 000 Pilger so zum Dom zu leiten, dass der Verkehr möglichst wenig behindert wird. Auf welche Besonderheiten müssen sich die Trierer da einstellen?
Backes: Die Weberbach muss während der Wallfahrt für Autos und Linienbusse komplett gesperrt werden, damit die Pilgerbusse anfahren und die Menschen von dort durch die Sternstraße zum Dom geleitet werden können. Auch die Liebfrauenstraße wird für Autos gesperrt. Anwohner können selbstverständlich beide Straßen passieren. Der öffentliche Parkplatz am Roten Turm in der Mustorstraße wird gesperrt, dort sollen zum Beispiel Wallfahrer mit Behinderung parken können. Ein Buspendelverkehr wird vom Messeplatzparkplatz aus organisiert. Das wird der einzige Park-and-Ride-Parkplatz sein.

Zumindest an den Wochenenden wird die Stadt mit Pilgern überfüllt sein. Welche Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen?
Backes: Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und die Wallfahrtsleitung haben eine umfangreiche Sicherheitsanalyse gemacht und ein entsprechendes Konzept erstellt. Rechnet man die insgesamt erwarteten 500 000 Pilger auf die vier Wochen Wallfahrtszeit um, sind immerhin durchschnittlich 10 000 bis 15 000 Wallfahrer pro Tag in der Stadt. An Wochenendtagen kann es durchaus passieren, dass auf dem Domfreihof 50 000 Pilger drei bis vier Stunden auf Einlass in den Dom warten müssen. Kommt da Panik auf - zum Beispiel wegen eines plötzlichen kräftigen Hagelsturms - muss das Fluchtwegesystem funktionieren. Aber anders als bei Massenveranstaltungen wie Konzerten haben wir keine fest abgesperrten Bereiche, in die man nur mit Eintrittskarten kommt. Es gibt zwar Absperrungen, aber die können sofort geöffnet werden, falls nötig. Das macht die Sache einfacher.Extra

Der gebürtige Trierer Bernd Backes wohnt in Kürenz und war bis zu seiner Pensionierung 2007 mehr als 44 Jahre bei der Stadtverwaltung beschäftigt, zuletzt als Leiter des Kulturdezernatsbüros. Schon bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 gehörte er zum Organisationsteam. Wegen seiner großen Erfahrung bei der Veranstaltung von Events - zum Beispiel als Geschäftsführer der Antikenfestspiele - holte ihn die Stadt im April 2009 zurück und betraute den ausgebildeten Gästeführer mit der Koordination der städtischen Aufgaben bei der Wallfahrt. woc

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